Kommentar Sich selbst kritisch beobachten

Leider wahr, aber für viele Menschen gilt wohl die recht unsolidarische Ansage: Gesetze sind da, um gebrochen zu werden. Oder: Vorschriften? Die gelten für andere, aber nicht für mich.

Tempo 30 in Saarbrücken: Wir müssen uns  an Regeln halten
Foto: SZ/Robby Lorenz

So und nicht anders ist nur zu erklären, dass sich viele Unfälle ereignen, weil Autofahrer beflissentlich den Tacho ignorieren. Da helfen keine Ausreden des Ertappten wie „Ich hatte es eilig.“ Na dann muss man sich halt früher auf den Weg machen. Seine Unpünktlichkeit oder sein planerisches Unvermögen zur Gefahr anderer werden zu lassen, reicht an lebensgefährliche Arroganz. Oder übersteigertes Selbstvertrauen, sein Gefährt immer unter Kontrolle zu haben, ob bei Tempo 30 oder 130 Sachen. Ein Trugschluss, für den es immer wieder dramatische Beweise gibt.

Ende des moralischen Zeigefingers. Aber wir sollten, statt immer nur auf die Gesetzgeber zu weisen, uns selbst mal an die Nase fassen. Denn eigentlich reichen die gängigen Vorschriften in der Praxis aus. Wenn wir uns an sie halten. Und genau daran hapert es viel zu oft. Mal ehrlich: Wer hat sich nicht schon dabei ertappt?

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