Streit bei Berufsfeuerwehr Beendet Beirat autokratischen Stil bei Feuerwehr?
Saarbrücken · Nach mehreren gescheiterten Versuchen vergangener Jahre, mit Hilfe eines Vermittlers (Mediators) das Zerwürfnis bei der Saarbrücker Berufsfeuerwehr zwischen Leitung und Mannschaft beizulegen, soll dies nun ein Wachmannschaftsbeirat bewerkstelligen. Unterstützung erhält er seitens des Personalratschefs Bernd Schumann. Dieser Beirat sei „dazu geeignet, den autokratischen Führungsstil zu beenden und durch eine Führung mit einvernehmlichen Entscheidungen zwischen Mannschaft und Führung zu ersetzen“, zeigt sich der Arbeitnehmervertreter der Stadtverwaltung überzeugt.
Dieses Projekt sei eine gemeinsame Idee von Personalrat und Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) zur „Konfliktlösungsmöglichkeit“. Der Beirat soll „Schönreden, Abstreiten, Unter-den-Teppich-kehren und das Märchen von eingen wenigen Querulanten bei der Berufsfeuerwehr“ aus dem Weg räumen“, lässt Schumann ín einer Pressemiteilung wissen.
Britz hatte dieses Gremium per Dienstanweisung vergangene Woche eingerichtet. Ihm gehören unter anderem Vertreter der Leitungsebenen im Rathaus, der Feuerwehr sowie der Arbeitnehmerseite an. Chef des Ganzen ist Bürgermeister Ralf Latz (SPD). Dieser Beirat werde „paritätisch“ von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite besetzt.
Die verfahrene Situation innerhalb der Mannschaft mit Blick auf ihren Chef Josef Schun führte zuletzt zu öffentlichen Angriffen gegen ihn. Dabei warfen ihm seine Kritiker sowohl menschliche als auch fachliche Defizite vor. Schun selbst äußerte sich nicht dazu. Unterdessen läuft ein Ermittlungsverfahren bei der Saarbrücker Staatsanwaltschaft. Dabei geht es unter anderem um den Verdacht, Feuerwehrautos zweckentfremdet eingesetzt zu haben: zum einen für eine private Urlaubsreise, zum anderen mutmaßlich auf einem Flugplatz, wo Schun das Fahrzeug privat nutze.
