Umbau der Wilhelm-Heinrich-Brücke Start ohne Stau und großen Stress

Saarbrücken · In Saarbrücken hat die Sanierung der Wilhelm-Heinrich-Brücke begonnen. Am Dienstag haben die Umleitungen prima funktioniert.

 Am Osterwochenende wurde erstmal nur vorbereitet. Seit Dienstagmorgen sind die Bauarbeiten im Gange: Die Wilhelm-Heinrich-Brücke in Saarbrücken wird saniert – wer in die Innenstadt will, muss sich auf Umleitungen einstellen.

Am Osterwochenende wurde erstmal nur vorbereitet. Seit Dienstagmorgen sind die Bauarbeiten im Gange: Die Wilhelm-Heinrich-Brücke in Saarbrücken wird saniert – wer in die Innenstadt will, muss sich auf Umleitungen einstellen.

Foto: Heiko Lehmann

Es ging verhältnismäßig ruhig zu am Dienstag auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke in Saarbrücken. Das Herz der Landeshauptstadt wird in den nächsten zweieinhalb Monaten saniert. Dazu ist jetzt eine Hälfte der Brücke komplett gesperrt. Auf der anderen Hälfte führen zwei Fahrspuren in die Stadt hinein und zwei wieder heraus. Ampeln regeln den Fußgängerverkehr über beide Spuren.

„Ich bin heute morgen um 6 Uhr aus Großrosseln gekommen, und es gab keinen Stau. Hat prima geklappt“, sagte eine Angestellte des Finanzamtes. Ein Frau aus Völklingen hatte ein paar Orientierungsprobleme, als sie um 7 Uhr auf die Wilhelm-Heinrich-Brücke fuhr. „Um in die Stadt zu kommen, muss man jetzt auf die Spur fahren, die normalerweise aus der Stadt heraus führt. Das ist eine Umstellung“, sagt die Verkäuferin, die in der Bahnhofstraße arbeitet. Ein Busfahrer berichtete von Pkw-Fahrern, die auf die falsche Spur abgebogen sind und plötzlich vor dem Gegenverkehr standen. Passiert ist aber nichts, und größere Staus gab es am Dienstag auch nicht.

Dorothee Wendel aus Ensheim muss an der Heringsmühle vorbei, wenn sie nach Saarbrücken möchte, und ist damit schon quasi ein Stauprofi. „An der Heringsmühle musst du morgens immer zehn Minuten länger einplanen. Um meine Einkäufe in der Stadt zu erledigen, parke ich lieber ein paar Meter außerhalb. Das Spazieren tut gut, und die Parkgebühren sind deutlich geringer“, sagt Wendel.

Während die Verkehrsteilnehmer die halbseitige Brückensperre noch relativ locker angingen, floss auf der anderen Seite der Brücke am Dienstag bereits der Schweiß. Zwei Arbeiter eines Unternehmens aus Rohrbach flexten das Brückengeländer ab. 330 Meter wollen die beiden bis Donnerstag schaffen. „Wir flexen immer Zwei-Meter-Stücke ab. Das sind dann etwa 100 Kilo, und die schaffen wir zu zweit in den Container“, sagte ein Arbeiter. Etwa 30 Zentimeter tief gehen die Geländerverankerungen in den Brückenboden hinein. Um die Verankerungen zu entfernen, brauchen die zwei einen Kernbohrer. Im zweiten Bauabschnitt sind auf der anderen Brückenseite die nächsten 330 Meter Geländer fällig.

In der Innenstadt selber war am Dienstagvormittag kein geringeres Menschenaufkommen als sonst  festzustellen. In einige Geschäfte strömten  die Kunden nach den Osterfeiertagen aber nicht wie gewohnt. „Bei uns ist am Monatsanfang normalerweise deutlich mehr los als heute, nach Ostern auch. Das kann an der Baustelle auf der Brücke liegen oder an der Ferienzeit“, sagte eine Verkäuferin eines Tabakwarengeschäftes.

Die Ferienzeit wurde von vielen Menschen in der Stadt als Grund genannt, warum am Dienstag alle Umleitungen optimal funktionierten. Ein Zustand, der allerdings auch den Vorarbeiten der Stadt geschuldet ist. Verkehrsexperten der Stadt und von externen Unternehmen haben den Baustellen-Umleitungsplan ausgeklügelt, der viele Straßen in Saarbrücken betrifft.

„Wir haben in den vergangenen Jahren den Verkehr in Saarbrücken umfassend erhoben. Dazu haben wir Verkehrszählungen im gesamten Stadtgebiet durchgeführt, aber auch Unternehmens- und Haushaltsbefragungen. Aus diesen Erhebungen und darauf aufbauenden Analysen ist ein komplexes Verkehrsmodell für Saarbrücken entstanden. Das Verkehrsmodell ist ein Computerprogramm. Es ermöglicht uns, zu berechnen, wie sich Verkehre verlagern, wenn Straßen voll  oder auch teilweise gesperrt werden. Im Vorfeld der Sanierungsarbeiten an der Wilhelm-Heinrich-Brücke haben wir einen Verkehrsgutachter damit beauftragt, eine Verkehrsführung für die verschiedenen Baustellenphasen zu erarbeiten, inklusive angepasster Ampelschaltung. Unser Verkehrsmodell hat dem Verkehrsgutachter bei seiner Arbeit als Grundlage gedient“, erklärte Thomas Blug, der Pressesprecher der Stadt Saarbrücken.

Dennoch befürchten viele Menschen, dass es in der kommenden Woche Verkehrsprobleme geben wird, wenn alle Urlauber wieder zur Arbeit müssen und die Kinder und Jugendlichen wieder in die Schulen.

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