Saarbrücker Rathausproblem Beschäftigte der Stadt klagen über fehlendes Personal

Saarbrücken · (fu) Die Beschäftigten der Stadt Saarbrücken schlagen Alarm. „In fast allen Ämtern und Eigenbetrieben haben wir Personalknappheit“, sagte Bernd Schumann, der Vorsitzende des städtischen Personalrats, am Dienstag in der Saarlandhalle.

 Bernd Schumann, Personalratsvorsitzender der Stadt Saarbrücken.

Bernd Schumann, Personalratsvorsitzender der Stadt Saarbrücken.

Foto: Tobias Fuchs

„Wenn wir weiterhin Stellenabbau betreiben, können wir den Laden nicht mehr aufrechterhalten.“ Damit wiederholte Schumann, was er vor einem Jahr in einem Brief an Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) und den Stadtrat geschrieben hatte. Nun saß der Arbeitnehmervertreter mit seiner Chefin und Verdi-Bundeschef Frank Bsirske zusammen, um eine „Saarbrücker Erklärung“ zu unterzeichnen. Darin wird „gut ausgebildetes und motiviertes Personal in ausreichender Anzahl“ gefordert. Wörtlich heißt es: „Hier darf kein Sparzwang bestehen.“

Die Stadt Saarbrücken beschäftigt 1700 Mitarbeiter in der Verwaltung und 800 Mitarbeiter in sechs Eigenbetrieben. Seit 1990 sind laut Personalrat insgesamt 1400 Stellen verloren gegangen. Die Landesregierung erwartet von den saarländischen Kommunen weitere Streichungen. Sie selbst habe den Stellenabbau quasi gestoppt, sagte Schumann. „Wenn die Landesverwaltung das tut, der Innenminister aber fordert, wir sollen weitermachen, ist das ein Bruch in der Logik.“

Nach Einschätzung des Personalrats fehlen der Stadt im Planungsamt und bei der Bauaufsicht gegenwärtig 16 Mitarbeiter. „Insbesondere Ingenieure und Techniker, um Investitionen planen und umsetzen zu können“, sagte Schumann. Bereits jetzt könnten Baumaßnahmen nicht rechtzeitig beginnen oder gerieten sogar ins Stocken. Auch das Innenministerium sucht für den Bausektor „händeringend Leute“, wie Minister Klaus Bouillon (CDU) kürzlich erklärte. Oberbürgermeisterin Britz meinte nun: „Wir machen uns gegenseitig Konkurrenz.“ Bei den Kitas ist das nicht so. Britz sagte, man überlege, allen Erziehern unbefristete Stellen anzubieten.

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