Neuer Intendant des Staatstheaters Staatstheater öffnet sich zur Stadt

Saarbrücken · Der neue Generalintendant Bodo Busse stellte sich und seine Pläne dem städtischen Kulturausschuss vor.

 Bodo Busse ist der neue Generalintendant des Saarländischen Staatstheaters in Saarbrücken. Der 46-Jährige kam vom Landestheater Coburg und folgte auf Dagmar Schlingmann, die nach Braunschweig wechselte.  Foto: Becker&Bredel

Bodo Busse ist der neue Generalintendant des Saarländischen Staatstheaters in Saarbrücken. Der 46-Jährige kam vom Landestheater Coburg und folgte auf Dagmar Schlingmann, die nach Braunschweig wechselte. Foto: Becker&Bredel

Foto: BeckerBredel

Gerade erst hatte das Saarländische Staatstheater (SST) das große Theaterfest gestemmt, jetzt folgen Schlag auf Schlag die ersten Premieren. Eigentlich hätte der neue Generalintendant am Donnerstag sehr gestresst wirken müssen, außerdem plagte ihn eine Erkältung. Doch von all dem ließ sich Bodo Busse am Donnerstag nichts anmerken. Gut gelaunt und formvollendet machte der „Neue“ dem städtischen Kulturausschuss seine Aufwartung.

Artig, als müsse er sich hier erst noch bewerben, stellte sich der gebürtige Stuttgarter mit seinem kompletten Werdegang vor, erklärte seine neue Leitungsstruktur, Konzepte und seine Pläne und verteilte Komplimente. Auch wenn man ein Staatstheater sei, sei man doch auch ein Stadttheater, ein Theater für die Landeshauptstadt und in ihr verankert, betonte Busse etwa. Auch unterstrich er, dass sich das Staatstheater zur Stadt, in den städtischen Raum hinein öffnen wolle. Als Beispiel wie so etwas aussehen kann, nannte Busse den Walking Act einiger Ensemblemitglieder, eine theatralische Prozession, die während des Theaterfests durch die Innenstadt zog. Man wolle aber mit dem Theater durchaus mal an anderen Orten auftreten und Kontakte mit anderen Kulturinstitutionen knüpfen, kündigte er an.

Lobend hob Busse hervor, dass die Oberbürgermeisterin Charlotte Britz ihn und das Staatstheater-Ensemble gleich in der ersten Woche nach der Sommerpause zu einem offiziellen Begrüßungsempfang eingeladen hatte. „Es gilt für alle von uns, die hier inzwischen Wohnungen oder Häuser angemietet oder gekauft haben“, sagte Busse, „wir fühlen uns alle sehr wohl hier.“

Zu seinen Ausführungen, die die Fraktionen sehr positiv aufnahmen, gab es nur eine Nachfrage. Auf Bitten von Elisabeth Potyka (SPD) erläuterte Busse genauer, was es mit den neuen Bürgerensembles am SST auf sich hat. Sie gehörten zu seinem Konzept der „erweiterten Theaterpädagogik“, so der Generalintendant. Das bedeute, dass das SST nicht nur das Theater pädagogisch vermittle, sondern auch partizipative Produktionen gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen, erwachsenen Laien entwickele. Die wolle man aber nicht wie oft üblich nur „versteckt auf der Probebühne“ zeigen, sondern in die großen SST-Produktionen integrieren, erklärte Busse.

Vier Erwachsenengruppen, die sogannten Bürgerensembles, sollen in dieser Spielzeit in vier Theaterproduktionen mitwirken. Jedes Ensemble bekommt einen anderen Namen. „In Nathan der Weise repräsentieren sie die verschiedenen Religionen, deshalb nennen wir sie das Ensemble der Gläubigen“, gab Bodo Busse ein Beispiel.

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