Saarländischer Rundfunk SR investierte rund zwölf Millionen Euro bei Bremer Skandal-Bank Greensill

Saarbrücken · Krisenstimmung auf dem Halberg: Der finanzschwache Saarländische Rundfunk steckt mitten in finanziellen Turbulenzen. Aktuell sind nach SZ-Informationen rund zwölf Millionen Euro in Gefahr, die der SR bei der Skandal-Bank Greensill angelegt hatte. Entscheidend scheinen jetzt Haftungsfragen zu sein.

SR investierte rund zwölf Millionen Euro bei Bremer Skandal-Bank Greensill
Foto: dpa/Oliver Dietze

Ein Sprecher bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung, dass die kleine ARD-Anstalt, bei der Bremer Skandalbank Greensill Geld angelegt hatte. Die Bank wurde letzte Woche von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zwangsweise geschlossen. Nach SZ-Informationen parkte der SR dort in mehreren Tranchen rund zwölf Millionen Euro. Die Antwort auf eine Anfrage unserer Zeitung an die SR-Pressestelle, wie viel Geld denn der ARD Sender in welcher Form, seit wann und auf wie vielen Konten bei der Pleitebank in Bremen angelegt hat, bleibt weitgehend unbeantwortet. „Unter anderem in Festgeldern“ sei das Geld der Beitragszahler der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt auf dem Halberg angelegt worden, teilte Mediensprecher Dieter Schmitt mit. Um welche konkreten Summen es dabei geht, wird verschwiegen. „Wir bitten um Verständnis, dass wir zur Höhe der Festgeldanlagen keine Auskunft erteilen“, so Schmitt. Damit stehen Spekulationen Tür und Tor weit offen. SR-Intendant Thomas Kleist (SPD), der im Mai von Martin Grasmück an der Spitze des Senders abgelöst wird, reagierte auf eine Bitte um einen Anruf nicht. Er lässt ausrichten, er sei im Auto unterwegs. Nach Recherchen der Saarbrücker Zeitung geht es um einen zweistelligen Millionenbetrag, den der SR bei der Skandalbank in der Hansestadt angelegt hat. Hinter den Mauern von Schloss Halberg ist von zwölf Millionen Euro die Rede – in mehreren Tranchen, also auf mehreren Konten. Und alle Anlagen sollen relativ kurzfristig, nicht länger als eineinhalb Jahre laufen.