Konzertreihe Sommermusik geht in ihre nächste Runde

Saarbrücken · Mit der Musik der „konservativen Moderne“ beschäftigt sich in diesem Jahr die Saarbrücker Sommermusik. Gemeint sind Komponisten, die nicht, wie beispielsweise Arnold Schönberg, die konventionelle musikalische Ästhetik radikal in Frage stellten, sondern deren Musik am Beginn des 20. Jahrhunderts die Spätromantik fortschrieb und weiterentwickelte. Einer der prominentesten Vertreter dieser Richtung war Max Reger (1873 bis 1916). Regers Musik war besonders beeinflusst von Johannes Brahms, aber auch mit der Musik des Barockzeitalters hat er sich auseinandergesetzt, und da galt sein Interesse vor allem Johann Sebastian Bach.

Allgemein bekannt sind zahlreiche Orgelwerke, die dieses Interesse dokumentieren, weniger im Fokus des Konzertlebens stehen seine Solowerke für diverse Streichinstrumente, die sich dezidiert mit Bachs Solosuiten, -partiten und -sonaten für das Cello und die Violine beschäftigen. Mit diesen Bezügen will sich die Sommermusik in zwei außergewöhnlichen Konzerten auseinandersetzen.

Am Freitag, 18. August, um 20 Uhr lädt das Festival in die Neue Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof in Saarbrücken ein, die bereits im letzten Jahr ihr Konzertdebüt bei der Sommermusik erlebte. Der Geiger Lorenz Blaumer, der international auf vielen Festivals unterwegs ist, beschäftigt sich hier mit der Musik Bachs für Violine Solo und stellt ihnen entsprechende Werke Max Regers gegenüber, die sich deutlich mit der Musik des großen Thomaskantors auseinandersetzen.

Am Freitag, 25. August, um 20 Uhr wird der Cellist Benjamin Jupé, den viele Saarbrücker als Solocellist des Saarländischen Staatsorchesters kennen, in der Schinkelkirche in Bischmisheim mit den Cello-Suiten Bachs und Regers Pendants dazu aufwarten, die diese Beziehungen vielleicht noch deutlicher hervorheben. Zwei interessante Konzertereignisse, die die Zwiesprache zweier Komponisten quer durch die Jahrhunderte dokumentieren und nebenbei auch schön das Motto der aktuellen Sommermusik illustrieren: „Tief ist der Brunnen der Vergangenheit.“

Der Eintritt zu den Konzerten ist frei.

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