Verkehrspolitik in Saarbrücken So soll die Parksituation in der Stadt verbessert werden

Saarbrücken · Am 26. Mai ist Superwahl-Sonntag. Das denken die Saarbrücker Parteien über die Parksituation in der Landeshauptstadt.

  Vor allem die hohen Parkgebühren regen die Saarbrücker auf.

Vor allem die hohen Parkgebühren regen die Saarbrücker auf.

Foto: BECKER&BREDEL/bub

SPD: In der Stadt der Zukunft wird es mehr Räume geben, in denen Fahrrad- und Fußverkehr klar Vorrang vor dem Pkw haben und der vorhandene Platz bei gegenseitiger Rücksichtnahme gemeinsam genutzt wird. Das streben wir etwa für den Bereich um das Rathaus an.

Wir werden den ÖPNV in den nächsten Jahren ausbauen und dafür den Nahverkehrsplan unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger neu auflegen. Darüber hinaus setzen wir uns für die Einführung einer Jahreskarte für das Stadtgebiet zum Preis von einem Euro pro Tag ein.

CDU: Die CDU steht für eine vernetzte und zeitgemäße Mobilität und weniger Lärm, wir wollen ein integriertes Gesamtkonzept, das die verschiedenen Verkehrsmittel miteinander verknüpft und ein gleichberechtigtes Miteinander statt Gegeneinander der Verkehrsteilnehmer. Wir sind für einen verlässlichen und günstigen ÖPNV auf Großstadtniveau, durchgehende und sichere Radwege (...), die Schaffung von 100 öffentlichen Ladestationen für E-Autos, E-Roller, E-Bikes etc. (...) Zur Senkung der überteuerten Parkgebühren wollen wir mehr Konkurrenz zu den Q-Park-Parkhäusern schaffen und mit Q-Park in Verhandlungen treten über eine (teilweise) Vertragsauflösung sowie die Anfechtung des Pachtvertrages mit 50 Jahren Laufzeit prüfen.

Grüne: Wir wollen eine klare Priorität auf ÖPNV, Rad- und Fußgängerverkehr legen. Der öffentliche Nahverkehr muss besser und günstiger werden. Er muss im Vergleich zum Auto die wirtschaftlichere Alternative sein. Hierzu brauchen wir eine Ausweitung der Verbindungen, bessere Anbindungen, Schnellbuslinien und eine attraktive Tarifstruktur. Wir wollen ein 1-Euro-Ticket pro Tag bei Bus und Bahn einführen und den ÖPNV für Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende kostenlos anbieten. Damit der ÖPNV für Pendlerinnen und Pendler attraktiver wird, setzen wir uns für Park & Ride-Plätze mit Anbindung an Bus und Bahn ein.

FDP: Der Verkehr in der Innenstadt muss entlastet werden. Deshalb will die FDP den Saarbrücker Ring bauen, die Innenstadtautobahn überflüssig machen und Platz für Saarwiesen von der Ost- bis zur Westspange schaffen. Außerdem wollen wir die Verträge mit Q-Park anfechten und dafür sorgen, dass zu vernünftigen Preisen in der Innenstadt geparkt werden kann.

AfD: Das Problem des durch die Stadt fließenden Fernverkehrs wird auf die lange Bank geschoben. Die AfD befürwortet die sogenannte „Südumfahrung“. Durch diese Autobahnverbindung als Stadtumgehung werden die Voraussetzungen geschaffen für die Gestaltung einer attraktiven Stadtmitte. In Saarbrücken fehlen bezahlbare Parkplätze mit der Folge, dass Saarbrücken Kunden verliert, was eine der Ursachen der immer weiter um sich greifenden Leerstände ist. Es müssen neue Parkflächen erschlossen werden, auch um den Monopolisten, Q-Park, Konkurrenz zu machen.

Linke: Es muss das Ziel sein, die Stadt vom Individualverkehr zu entlasten. Dafür braucht man einen attraktiven ÖPNV. Jeder Bürger muss in der Lage sein, in Saarbrücken von A nach B zu gelangen, ohne dabei jeweils zwei Tonnen Metall in Form eines Pkw bewegen zu müssen. Eine weitere Saarbahnlinie von Dudweiler über die Uni, die Innenstadt und weiter nach Gersweiler und Klarenthal muss zukünftig Bestandteil eines Nahverkehrskonzeptes sein. Für Busse brauchen wir eine bessere Taktung und ein dichteres Flächennetz. Die Parkplatzsituation in Saarbrücken ist aufgrund des Knebelvertrages mit Q-Park mehr als ärgerlich und unerfreulich. (...) Die Stadt muss alles daran setzen, hier wieder Herrin über den ruhenden Verkehr zu werden.

Piraten: Saarbrücken hat einen Verkehrsentwicklungsplan entwickelt, der wenig Neues enthält. Wichtig ist das Ziel, die Innenstadt verkehrlich zu entlasten. Die Betzenstraße verkehrsfrei machen und die Dudweilerstraße zweiseitig befahren, sind wichtige Grundlagen. Die Aufenthaltsqualität der innerstädtischen Plätze und Straßen muss verbessert werden. Die Bypassstraße von der Dudweilerstraße/Waldhausweg zum Hauptbahnhof zügig bauen. Weitere Radwege mit Vorfahrtschaltung der Ampeln für Räder. Ausbau der Saarbahn von Bahnhof, Waldhausweg, zur Universität. Und Dudweilerstraße, W.-H.-Brücke, Alt-SB, nach Forbach.

Die Partei: Die Stadtmitte im Fluss ist eine Win-Win-Win-Situation. Durch die Flutung der Innenstadt ist der Autoverkehr und die Parksituation in Saarbrücken Geschichte und das leidige Thema um die Stadtautobahn hat sich damit auch erübrigt. Vor den Häusern werden Stege angebracht und ein Gondelservice wird zu dem Arbeitsplätze schaffen.

Saarland für Alle (SfA) fordert kostenlosen Nahverkehr in Saarbrücken sowie eine Saarbahnlinie nach Burbach und zur Uni.

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