Straßenverkehr in Saarbrücken „Schutzstreifen sind gefährlich für Radler“

Saarbrücken/Heusweiler · Dass Radfahrer und der ADAC einer Meinung sind, kommt nicht oft vor. Doch in einem Punkt ist es so: Autofahrer müssen den Abstand von 1,5 Metern beim Überholen von Radlern immer einhalten - auch wenn es einen Schutzstreifen gibt. Doch damit hört die Gemeinsamkeit in der Verkehrsdiskussion schon wieder auf.

 Harald Kreutzer fährt auf der Fahrradspur auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke in Richtung Alt-Saarbrücken. Er fordert Tempo 30 in der gesamten Stadt.

Harald Kreutzer fährt auf der Fahrradspur auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke in Richtung Alt-Saarbrücken. Er fordert Tempo 30 in der gesamten Stadt.

Foto: Oliver Dietze

Jeder Radler hat das schon mal erlebt: Da fährt ein Auto beim Überholen ganz eng vorbei. Das ist gefährlich, denn auf dem Rad gibt es keine Knautschzone bei einem Sturz. Sind hier Schutzstreifen die Lösung? Erhöhen sie die Sicherheit der Radfahrer oder bewirken sie gar das Gegenteil? „Die schmalen Schutzstreifen sind gefährlich für Biker“, schreibt Paul Wagener aus Heusweiler, der nach eigenen Angaben Auto und Fahrrad fährt, in einer Mail an die SZ. Die weiße Linie würde die Autofahrer dazu verleiten, nicht den vorgeschriebenen Abstand von 1,50 Meter innerorts beim Überholen einzuhalten, sondern bis an die weiße Linie zu fahren. „Deshalb ist es manchmal besser, keinen Schutzstreifen aufzumalen.“ In der Lebacher Straße in Saarbrücken-Malstatt gibt es einen Schutzstreifen. Dort dürfe eigentlich kein Auto, Bus oder Lkw überholen. Denn der Fahrer oder die Fahrerin könne den Abstand beim Überholen eines Radlers auf dem Schutzstreifen nicht einhalten, weil die Fahrbahn so eng ist, meint Wagener.