Stadtentwicklung Schmeer steigt aus Prestige-Projekten aus

Saarbrücken · Saarbrücker Unternehmer zieht sich aus der Entwicklung und der Neubebauung des Becolin- und des Citroëngeländes zurück

 Im Sommer waren die Abrissarbeiten auf dem Becolin-Gelände abgeschlossen.

Im Sommer waren die Abrissarbeiten auf dem Becolin-Gelände abgeschlossen.

Foto: BeckerBredel

Wenn es in Saarbrücken um Großes ging, dann fiel in den vergangenen Jahren nicht selten sein Name: Torsten Schmeer. Das ehemalige Becolin-Gelände an der Ostspange, das ehemalige Gelände des Citroën-Autohauses zwischen Großherzog-Friedrich-Straße und Neugässchen, der „Schillerhof“, ein Wohnkomplex gegenüber dem Staatstheater, und das „Maison am Markt“, das Schmeers Unternehmen, die Schmeer Baumanagement GmbH, als „exklusives Prestige-Objekt im Herzen der Saarbrücker City“ bewarb – es sind Vorhaben, die Saarbrücken nach vorne bringen sollen. Besser gesagt: Es waren solche Projekte, zumindest für Schmeer.

Der Saarbrücker Unternehmer hat sich aus diesen Projekten zurückgezogen. Auf die Projekte und die Stadtentwicklung habe das keine Auswirkungen, erklärte er gestern auf Anfrage. Seine ehemaligen Partner haben seine Anteile übernommen, sagt Schmeer, und machen weiter. Im Gegensatz zu ihnen, sei es nicht seine Absicht gewesen, selbst zu bauen. Das sei inklusive der Genehmigungsphasen für sein Unternehmen ein zu langwieriger Vorgang. „Wir sind Projektentwickler“, sagt der Mann, der „Inhaber bzw. Geschäftsführer, kreativer Kopf des Unternehmens“ ist. Geld zu lange in solchen Projekten zu lassen, verhindere neue Projekte.

Für sein Unternehmen seien die Projekte abgeschlossen, nun müssten andere weitermachen, sagt Schmeer. Das gilt aus seiner Sicht auch für den „Schillerhof“. Der Bau hat deutlich länger gedauert als ursprünglich angekündigt. Nach SZ-Informationen haben Menschen, die dort eine Wohnung gekauft haben, zeitweise im Hotel wohnen müssen, weil sie ihr Eigentum nicht übernehmen konnten. „Die Wohnungen sind so weit fertig“, sagt Schmeer nun. Für seine Firma sei das Projekt „soweit abgewickelt“. Sein Unternehmen werde sich bald neuen Ideen zuwenden.

Die Stadtverwaltung, sagt deren Sprecher Robert Mertes, ist „über die Veränderungen in den Investorengemeinschaften der verschiedenen Projekte informiert worden“. Das Baudezernat stehe „in Kontakt mit ihnen“ und begleite „die Projekte bau- und planungsrechtlich, damit die Projekte weiterentwickelt werden können“.

 Das Gelände der ehemaligen Citroën-Niederlassung vom Landwehrplatz aus gesehen.

Das Gelände der ehemaligen Citroën-Niederlassung vom Landwehrplatz aus gesehen.

Foto: BeckerBredel
 Torsten Schmeer

Torsten Schmeer

Foto: Foto © Rich Serra - www.rich-se/Rich Serra

Zumindest für den Bebauungsplan des ehemaligen Citroëngeländes gebe „es keine Verzögerungen“. Der Offenlagebeschluss wird am 29. November in den Bauausschuss des Stadtrats „eingespielt“, teilt Mertes mit. Am 5. Dezember soll der Bebauungsplan im Stadtrat verabschiedet werden.

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