Scheidts echte Ganztagsschule kommt in vier Schritten

Scheidt · Um die sechste echte Ganztagsschule in Saarbrücken, die in Scheidt, gab es die wohl heftigsten Diskussionen. Eltern, welche die Nachmittage mit ihren Kindern selbst gestalten wollten, hatten massive Bedenken gegen einen ganztägigen Pflichtunterricht. Jetzt startete die Grundschule ins neue Bildungszeitalter.

 Kinder und Lehrer feierten die neue Ganztagsära mit einem fröhlichen Programm. Hier singen sie das Willkommenslied. Foto: Andreas Lang

Kinder und Lehrer feierten die neue Ganztagsära mit einem fröhlichen Programm. Hier singen sie das Willkommenslied. Foto: Andreas Lang

Foto: Andreas Lang

Ihre Gäste begrüßen die Grundschüler mit einem Lied, dem "Herbst" nach Vivaldis "Vier Jahreszeiten". Anlass war der Start der sechsten echten, sogenannten gebundenen Ganztagsgrundschule (GTGS) Saarbrückens. Beim Fest war die Sporthalle gegenüber der Schule fast voll. Nun gibt es in der Stadt an den Ganztagsgrundschulen 1400 Plätze, verteilt auf alle vier Bezirke. Das bedeutet, dass ein Viertel aller Schulplätze in Saarbrücken auf diese Form entfällt. Aktuell besuchen rund 5462 Kinder die 29 städtischen Grundschulen . Oberbürgermeisterin Charlotte Britz hält viel von dieser Schulform, hat sie doch als Mutter gute Erfahrungen damit gemacht. Ihrem Sohn sei auch fürs Hobby stets Zeit geblieben: "Er ist ein ganz guter Fußballer geworden." Britz sagte bei der Eröffnungsfeier weiter: "Ganztagsschulen erleichtern es den Eltern , Familie und Beruf zu vereinbaren. Außerdem tragen Ganztagsschulen dazu bei, die Bildungschancen von Kindern zu verbessern, soziale Unterschiede auszugleichen und für mehr Geschlechtergerechtigkeit zu sorgen."

2008 hatte sich die Stadt unter anderem zum Ziel gesetzt, das Angebot an echten Ganztagsgrundschulen zu erweitern. Damals gab es lediglich zwei.

Mit Scheidt hat nun auch der Stadtbezirk Dudweiler seine erste gebundene Ganztagsgrundschule. Die Erstklässler haben jetzt echten Ganztagsunterricht. Und dann folgt mit jedem neuen Schuljahr die nächste erste Klasse, bis schließlich ab dem 2019 alle Kinder ganztags lernen.

Die Stadt Saarbrücken gibt dafür rund 2,6 Millionen Euro aus. Das Land steuert 400 000 Euro bei. Diese Umwandlung Richtung Pflicht-Ganztagsschule war unter Scheidter Eltern umstritten. Etliche bestanden darauf, dass die Familien ihre Nachmittage selbst gestalten können.

Mehrfach hatten Schule und Schulamt zu Informationsabenden eingeladen, um die Bedenken zu zerstreuen.

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