Wieder ist ein Fest gerettet

St Johann · Es ist gut zwei Monate her, da meldete der Verein Quartier Mainzer Straße, dass sein Nachbarschaftsfest wohl ausfallen muss – zu wenig Geld und zu viele Sicherheitsauflagen. Mit ähnlichen Problemen hatte zuvor bereits der Rockstar-Verein zu kämpfen, der das Nauwieser Fest macht. Er fand zusätzliche Sponsoren, so dass die Party vom 29. bis 31. Juli steigen kann. Nun hat auch der Mainzer-Straße-Verein Entwarnung gegeben.

 In der Mainzer Straße hat man wieder gut lachen: Das Fest dort ist gerettet. Unser Foto zeigt Mathilde Klein beim Probieren einer Mütze beim Nachbarschaftsfest 2015 mit Alexandra Fuchs. ArchivFoto: Oliver Dietze

In der Mainzer Straße hat man wieder gut lachen: Das Fest dort ist gerettet. Unser Foto zeigt Mathilde Klein beim Probieren einer Mütze beim Nachbarschaftsfest 2015 mit Alexandra Fuchs. ArchivFoto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Feiern ist kein Selbstzweck. Jedenfalls nicht für den Verein Quartier Mainzer Straße. "Wir sind ja kein Festeveranstaltungsverein. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen in unserem Viertel zu verbessern." Das hat der Hotelier Gerd Leidinger, der im Vorstand des Vereins sitzt, am 1. Mai gesagt. Da feierten die Menschen im Quartier ihre Hoffeste. Und der Vorstand kündigte an, dass das Nachbarschaftsfest im September ausfällt.

Das Fest wurde bereits 15-mal gefeiert. Erfunden wurde es, um das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen im Quartier zu fördern und Menschen in anderen Teilen der Stadt darauf aufmerksam zu machen, dass es jenseits des St. Johanner Markts noch viel Spannendes gibt.

Die Auflagen seien "so enorm geworden", dass das Fest einfach zu teuer für den Verein mit nur 30 Mitgliedern ist, erklärte Leidinger. Auf der einen Seite gebe es immer neue Sicherheitsauflagen, dazu komme der Mindestlohn. Auf der anderen Seite seien immer weniger Nachbarn und größere Sponsoren bereit, Geld in das Fest zu stecken.

Für die Absperrung der Mainzer Straße und einiger Nebenstraßen müsse der Verein einen Ordnungsdienst einsetzen - zwölf Stunden lang, an jeder Absperrung. Das gehe bei 8,50 Euro pro Stunde und Person ins Geld . Im vergangenen Jahre habe der Verein alleine für diese Helfer rund 6000 Euro ausgeben müssen, sagt der Vorsitzende, Stefan Kohl.

Insgesamt habe das Fest 2015 rund 18 000 Euro gekostet. Es gibt zwar Geld von der Stadt und einigen Unternehmen, aber das reiche nicht mehr aus. Und der Verein wolle für das Fest keine Schulden machen, ist sich der Vorstand einig.

Während der Vorstand das Fest allerdings öffentlich als erledigt betrachtete, hat er hinter den Kulissen weiter an seiner Finanzierung und Rettung gearbeitet. Man habe "lange gekämpft und viele sehr konstruktive Gespräche mit Vertretern der Stadt und einigen Eventagenturen geführt", teilte Andrea Dumont vom Vorstand gestern mit. Diese "lange und zähe Arbeit" habe sich gelohnt. Unter dem Motto "Nachbarschaftsfest in den Höfen" wird am 3. September zwischen 12 und 22 Uhr zum 16. Mal gefeiert.

"Ein etwas verändertes Konzept, es wird mehr in den Höfen statt auf der Straße gefeiert, hatte sich ja schon bei den Hoffesten im Mai als gelungen erwiesen", sagt Dumont.

Mit der Agentur Projekt Piñata aus Saarbrücken wolle man das geänderte Konzept umsetzen. Geplant ist unter andrem ein separater Kinderflohmarkt. In den nächsten Tagen beginnt ein Plakatwettbewerb. Bewerbungen von Künstlern, Ausstellern, Flohmarktstandbetreibern, Kunsthandwerkern und allen anderen, die mitmachen wollen, werden übers Internet entgegengenommen.

Info: E-Mail fest@mainzerstrasse.saarland

mainzerstrasse.saarland/

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