Stadt will einen Bebauungsplan fürs Ex-Citroën-Gelände

St Johann · Etwa 150 Wohnungen sollen gebaut, öffentlich zugängliche Höfe gestaltet und darunter eine Tiefgarage angelegt werden. Diesen Plan für das ehemalige Gelände des Citroën-Autohauses zwischen Großherzog-Friedrich-Straße und Neugässchen präsentierten der Saarbrücker Baudezernent Heiko Lukas und die Objektgesellschaft Großherzog-Friedrich-Höfe mbH Ende Januar.

Ein, wie Lukas sagt, "städtebaulicher Vertrag" zwischen der Stadt und den Investoren sollte regeln, was auf dem 9500-Quadratmeter-Areal passiert. Für Mai hatte die Projektgruppe, die nach eigenen Angaben rund 40 Millionen Euro investieren will, angekündigt, mit dem Abriss von Werks- und Betriebshallen zu beginnen.

Das ist offenbar noch nicht sicher. Denn statt des "städtebaulichen Vertrags" soll es nun doch ein Bebauungsplanverfahren geben. Das will zumindest der Baudezernent. Auf SZ-Anfrage hat er mitgeteilt, dass er das Verfahren "leicht verändern" wolle.

Es handle sich um "ein großes Gebiet mitten in der Stadt". "Da ist ein Bebauungsplan das normale Verfahren", argumentiert Lukas. In so einen Plan könne man "alles besser fassen". Das Verfahren sei "umfassender". Während der "städtebauliche Vertrag" lediglich von der Stadtverwaltung und dem Stadtrat abgesegnet werden müsste, gibt es in einem Bebauungsplanverfahren auch eine formale Beteiligung der Öffentlichkeit, also vor allem der Anwohner. Nach SZ-Informationen haben zumindest einige von ihnen Sorgen, die Investoren könnten zu hoch bauen und damit die Wohn- und Lebensqualität in den umliegenden Häusern verschlechtern.

Über die Höhe der Bebauung sei bereits gesprochen worden, sagt Lukas. Am Rand des Wohnblocks müsse die Höhe der Bebauung an die bereits stehenden Häuser angepasst werden. Das heißt: Die neuen Gebäude dürfen nicht höher sein als die alten. Das gelte für das Innere des neuen Blocks nicht. Dort dürfe nach jetzigen Überlegungen höher gebaut werden. Das sei so mit den Investoren und mit der Denkmalschutzbehörde besprochen worden.

Für die Stadt, das betonte Lukas bereits bei der Vorstellung der Pläne im Januar, ist die Entwicklung der Brachfläche wichtig. Über Preise wurde bisher zumindest öffentlich noch nicht gesprochen, aber die Investoren Michael Wenk und Thorsten Schmeer kündigten bereits hochwertiges und dennoch "bezahlbares Wohnen" an.

Ende 2018 sollen die neuen Besitzer oder Mieter einziehen können, sagten Wenk und Schmeer vor drei Monaten. Damals war allerdings von einem Baubeginn Mitte dieses Jahres die Rede.

Ein Bebauungsverfahren dauere in der Regeln etwa ein Jahr, erklärt Heiko Lukas. In diesem Fall werde man das Verfahren vermutlich in einem Dreivierteljahr schaffen.

Torsten Schmeer zeigte sich gestern von der Aussage des Baudezernenten "überrascht". Man habe zwar mit dem Baudezernat über die Möglichkeit eines Bebauungsplanverfahrens gesprochen, aber die Investorengruppe habe diesem Verfahren noch nicht zugestimmt. Ein weiteres Treffen mit dem Baudezernenten zu dieser Frage stehe noch aus. Die Entscheidung, ob es einen "städtebaulichen Vertrag" oder einen Bebauungsplanverfahren gibt, sei offen. Schmeer: "So weit sind wir noch nicht."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort