Saarländische Chansons mit einem Schuss Humor

St Johann · Er ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der saarländischen Chanson-Szene: Marcel Adam. Am Freitag gastierte er mit seiner Fine Equipe im ausverkauftem Saal des Hotels Leidinger. Das Publikum war begeistert.

 Marcel Adam überzeugte im Leidinger. Foto: Iris Maurer

Marcel Adam überzeugte im Leidinger. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Was die Auswahl an Titeln angeht, forderte die von einer Erkältung angeschlagene Stimme Tribut. Nicht aber in Sachen Humor . Der bricht bei Chansonnier Marcel Adam immer wieder zwischen seinen Nummern durch. So auch im Hotel Leidinger, wo er am Freitagabend in ausverkauftem Saal mit Sohn Yann-Loup und seiner Fine Equipe spielte.

Lustig erscheint es schon, wenn er über die Krankheit seufzt: "Ich hott noch nie so lang die Freck." Oder, wenn er über berühmte Berufsgenossen spricht: "Bob Dylan - der is schon e gudder Kolleesch, do konnscht nix saahn." Von ihm spielt er einen Titel über eine Schönheit aus dem Norden. Und deutet bereits an, dass die Familie bei ihm das Wichtigste ist. Denn er widmet den Titel seiner Claudia: "Ähs kommt jo aus dem hohen Norden - von Sankt Wendel."

Auch "Lilly" aus der "Wäschkisch" und "Es Anna uff da Bonk" tauchen im Laufe des Abends musikalisch auf - zentrale Figuren in Adams Leben, als er noch der war, den er heute als "De Klään" besingt. Das wird deutlich, als er singt, dass Anna inzwischen im Himmel Kartoffel für "die Frites" schält und von dort aus stolz auf den inzwischen erfolgreich musizierenden Enkel blickt, der mittlerweile sogar den Urenkel auf der Bühne neben sich hat. Die Familiengeschichte schreibt Adam auch weiter öffentlich fort: "Eines meiner Kinder wird nächstes Jahr heiraten." Yann-Loup, der sich mit seiner Anisha Ehrbacher, Gesangspartnerin aus seinem musikalischen Projekt "Mama said", verlobt hat. Ob es darüber noch musikalische Geschichten im Adam-Repertoire geben wird, lässt er offen: "Ich versuche, einen ruhigeren Rahmen für mich zu finden, das heißt aber nicht, dass ich aufhöre."

Zumal seine Musik beliebt wie eh und je ist. Die eigenen, wie die genannten Kindheitserinnerungen. Oder "Tschickerigge ding ding", auf das es sich so ausgelassen und einfach mitsingen lässt. Und bei den Interpretationen bekannter Hits. "Aisha" gehört zu den liebsten Titeln von Yann-Loup.

Oder "Die Rose", die Vater und Sohn Adam abwechselnd mehrsprachig singen. Und vor allem ein Titel, der fast noch der Neuen Deutschen Welle zuzuordnen ist und der bei Adam genau so schön klingt, wie bei Nena. "Wunder geschehn", und dabei singt auch das Publikum hoffnungsfroh mit.

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