Rührende und komische Film-Geschichten aus Luxemburg

St Johann · Seit 2012 gibt es den den Filmwettbewerb „Crème Fraîche“ in Luxemburg. Das Saarländische Fimbüro gab einigen Filmschaffenden nun im Kino Achteinhalb eine Plattform für ihre sehr gelungenen Werke.

Filmschaffende aus der Großregion finden in der regelmäßig vom Saarländischen Filmbüro organisierten "Filmwerkstatt" im Kino Achteinhalb eine Plattform, ihr Werk vorzustellen. Am Freitag waren es junge Leute aus Luxemburg zwischen zwölf und dreißig Jahren, die beim Filmwettbewerb "Crème Fraîche" Drehbücher und/oder 60-Sekunden-Clips eingereicht hatten. In dieser Zeit müssen ein alter und ein junger Mensch, sowie zwei zuvor definierte Objekte vorkommen. "Schirm und Pfeil" oder "Hut und Dusche" etwa.

Rührende, komische und nachdenkliche Geschichten sind dabei entstanden. Ein Indianer streift, wie vom Himmel gefallen, verloren durch die Stadt. Ein Junge spielt im Indianerkostüm mit Pfeil und Bogen, sein Pfeil verfehlt den erschrockenen Fremdling nur knapp. Es beginnt zu regnen, und was nach Konfrontation aus Angst aussah, endet mit zwei Indianern unterm Schirm auf einer Bank. Jenny Schlechter und Adrien Promme vom "Service National de la Jeunesse" erklärten ihren staatlichen Auftrag, Medienkompetenz und Eigeninitiative der Jugend zu fördern. In Zusammenarbeit mit dem "Centre National de l'Audiovisuel" richten sie seit 2012 jährlich den Filmwettbewerb "Crème Fraîche" aus. Eingereichte Drehbücher werden von drei Jugendlichen und drei Experten aus der luxemburgischen Filmbranche beurteilt, die besten von Profis, den jungen Autoren und anderen interessierten Laien verfilmt. Von Beginn an kommen Amateure und Profis zusammen, anders als beim hiesigen "Créajeune", ein "tolles Konzept von Durchlässigkeit", wie Sigrid Jost vom Filmbüro bemerkt. Die Teilnehmer können sich "hocharbeiten", im einen Jahr sind sie vielleicht als Darsteller oder Beleuchter gefragt, im nächsten stehen sie hinter der Kamera, führen Regie oder machen Schnitt, alles unter professionellen Bedingungen.

Die versöhnlichen Geschichten führten Menschen aus der Isolation, in die sie durch Scheidung oder den Dauerkonsum von Psychopharmaka geraten waren. Eine auf Tatsachen basierende Geschichte häuslicher Gewalt endet ungelöst. Bei den Clips kommen bildästhetische Mittel nur zum Einsatz, wenn sie dem Inhalt dienen, sehr schön in Nahaufnahme der Vater, der den "Blaumann" zuknöpft, um zur Tat zu schreiten, nämlich gemeinsam mit dem Sohn ein echtes, kein virtuelles "angry bird"-Huhn in den Himmel zu schießen.

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