Dibbelabbes bei über 30 Grad Außentemperatur. Bei einem Altstadtfest zeigt sich, wer ein echter Saarländer ist. Wobei das nicht immer die sein müssen, die Kartoffelgerichte verschlingen können oder hier geboren sind. James Boyle, Sänger der Saarbrücker Band Honey Creek, zum Beispiel ist zwar Amerikaner, sieht sich aber als echten Saarländer, wie er am Samstagabend auf der Markt-Bühne erklärte. Was ihn zum echten Saarländer mache? Ganz einfach: "Ich bin freiwillig hier."

Dafür gibt es gute Gründe. Das Saarbrücker Bier zum Beispiel. Davon gibt es seit dem Altstadtfest eine Sorte mehr. Mit viel Humor hat es die Bruch-Brauerei am Rande des Altstadtfests fast unbemerkt auf den Markt gebracht. Gag Nummer eins: Das Bier , das es nur in Drittelliter-Flaschen gibt, dem Nauwieser Viertel huldigt und deshalb "Nauwieser Drittel" heißt, wurde nicht beim Nauwieser Fest am kommenden Wochenende, sondern am Markt präsentiert. Gag Nummer zwei sind die Etiketten: Die Brauerei hat Stefan Ede Grenner, den Mann, der das Viertel seit Jahren mit seinen Zeichnungen porträtiert, ihm mit viel Humor den Spiegel vorhält, dafür gewonnen, drei Etiketten zu gestalten.

Der Alkohol spielte auch im Hof der Stadtgalerie eine Rolle. Dort hat der französische Liedermacher Kent aus Paris "eine witzige Geschichte", wie er sagt, von einer Beerdigung erzählt. Nachdem ein Kumpel zu Grabe getragen war, kam er in einem Café am Friedhof mit einer alten Dame ins Gespräch. 81 Jahre sei sie gewesen. Während des Gespräch kam eine Bekannte und erkundigte sich bei der Dame nach deren Mutter. Mutter? Wie alt ist die denn? 101, erklärte die Dame. Und langsam macht sie sich echt Sorgen um die Mutter. Denn: "Sie fängt mit dem Trinken an."

Eine echte Saarländerin? Die braucht nicht zwingend Alkohol . Aber die Dame aus Kents Geschichte hätte sicher Spaß bei den nächsten Festen: dem Nauwieser Fest am nächsten, dem Saar-Spektakel am übernächsten Wochenende.