Morgen bieten Bewohner der Nauwies ihren Nachbarn Kunst

St. Johann · Am Freitag lehnen sich Menschen, die im Nauwieser Viertel wohnen aus dem Fenster – oder sie stellen sich auf den Balkon. Das alles, um auf kreative Weise fürs Miteinander im Viertel zu werben. Um 17 Uhr geht es los.

 Elf Darbietungen gibt es morgen im Nauwieser Viertel. Archivfoto: Serra

Elf Darbietungen gibt es morgen im Nauwieser Viertel. Archivfoto: Serra

Was genau sie am Freitagabend veranstaltet, weiß Gerda Pater noch nicht. Dass sie bei der ersten "Nacht der singenden Fenster und Balkone" mitmacht, ist aber klar und Ehrensache. "Man muss uns nur sagen, was zu tun ist", sagt die 76-Jährige. Mit "uns" meint sie die Menschen aus dem Nauwieser Viertel, die sich seit einem Jahr zweimal in der Woche bei der Caritas treffen.

Einmal im Monat wird gemeinsam gefrühstück, erklärt Gerda Pater. An einem zweiten Tag unternehmen die Viertler gemeinsame Ausflüge. "Gelebte Nachbarschaft im Stadtteil" nennt sich dieses Projekt des Caritasverbandes Saarbrücken. Ein wichtiges Projekt ist das, sagt Gerda Pater. Denn auch wenn viele Menschen die Nauwies vor allem als hippes Ausgehviertel wahrnehmen: "Es gibt hier viele alleinstehende Menschen", erklärt Gerda Pater. Und dieses Projekt gebe die Möglichkeit, "die Menschen besser kennenzulernen".

Dazu dient auch der Balkon- und Fenster-Abend, den die Caritas zusammen mit der Initiative Nauwieser Viertel organisiert. "Elf bunte Darbietungen quer durchs Viertel" wird es geben, sagt Milena Düsterwald von der Caritas . "Die Zuschauer erleben einen unterhaltsamen Abend mit einzigartigen Stimmen des Viertels", erklärt sie.

"Von Pop, Rock, Ballade, bis hin zu Comics und Pantomime wird alles von den Fenstern und Balkonen zu hören sein", sagt Düsterwald. Ein Lotsenteam wird mit dem Straßenpublikum von Fenster zu Fenster ziehen. Diejenigen, die mitmachen, sind einem Aufruf von Caritas und Viertelinitiative gefolgt und haben rund zehn Minuten Zeit für ihren Beitrag. Der Rundgang wird also etwa zwei Stunden dauern. Mit dabei sind bekannte Szenemusiker wie Manuel Sattler, aber auch Menschen, die bisher künstlerisch noch nicht in Erscheinung getreten sind.

"Musik und Kunst bringt Menschen zusammen, überwindet Wohnungsgrenzen. Mit unserem Angebot geht es uns darum, neue Formen der Nachbarschaft zu fördern und damit ein Miteinander entsteht. Unser Anliegen ist es, dass sich die Nachbarn vernetzen und helfen. Beimalltäglichen Leben ist eine gute Nachbarschaft der Schlüssel zu einem zufriedenen und besseren Leben im Stadtteil", erklärt Düsterwald.

Los geht es morgen um 17 Uhr am Haus der Caritas , Johannisstraße 2. Dort erwartet das Publikum Musik, Gesang und Pantomime - unter anderem mit Gerda Pater. "Ich liebe dieses Viertel", sagt sie.

Info: Tel. (06 81) 30 90 60

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