Mit Helm radelt die Familie sicherer

Saarbrücken. "Von St. Arnual mit den Rädern am Leinpfad entlang bis zum großen Spielplatz am Ulanenpavillon - das ist für uns schon eine Fahrradtour", sagt Nicole Johannes. Denn sie und ihr Mann Christian Fettig sind mit zwei kleinen Kindern unterwegs. Einfach mal eben aufsteigen und feste in die Pedale treten ist da nicht drin. Hagen (4) fährt zwar schon prima Rad

Saarbrücken. "Von St. Arnual mit den Rädern am Leinpfad entlang bis zum großen Spielplatz am Ulanenpavillon - das ist für uns schon eine Fahrradtour", sagt Nicole Johannes. Denn sie und ihr Mann Christian Fettig sind mit zwei kleinen Kindern unterwegs. Einfach mal eben aufsteigen und feste in die Pedale treten ist da nicht drin. Hagen (4) fährt zwar schon prima Rad. Und sein kleiner Bruder David (eineinhalb Jahre) ist im Fahrradanhänger mit einem Fünfpunktgurt gut gesichert. "Aber mit so kleinen Kindern ist es schwierig, im Stadtverkehr zu fahren", weiß Nicole Johannes. "Wir können Hagen nicht auf Radwegen neben der Straße fahren lassen, weil er die Spur nicht immer halten kann. Auch Kreuzungen und hohe Bordsteine sind ein Problem", berichtet Hagens Mutter. Selbst auf dem Leinpfad sei wegen der vielen Inlineskater und erwachsenen Radfahrer Vorsicht geboten. Deshalb nehmen die Eltern beim gemeinsamen Radeln Hagen in die Mitte. Auch den Anhänger mit David müssen die Eltern immer im Auge behalten. Das gilt vor allem auf Verkehrsinseln. Die sind nämlich nicht lang genug für ein Rad mit Kinderanhänger. Daher müsse das Rad quer gestellt werden, damit der Anhänger nicht auf die Fahrbahn ragt, erklärt Nicole Johannes. "Als Eltern muss man sehr aufpassen. Es ist schon anstrengend. Aber den Kindern macht es viel Spaß", sagt die 36-Jährige. Außerdem könne das Ziel, die Familie mit dem Rad mobil zu machen, nur durch regelmäßiges Üben erreicht werden. "Hagen fährt von Tag zu Tag besser." Dabei sei das Radfahren kein Selbstzweck. "Wir fahren, um ein Ziel zu erreichen", erklärt Johannes. So machte sich die Familie kürzlich mit den Rädern auf den Weg zur Veranstaltung "Kultur für Kids" am Schloss. Auch in den Kindergarten ist Hagen schon mit Begleitung geradelt. Hagen und seine Eltern tragen einen Helm, der Sohn setzt mit Fahrradtrikot und Spezialhandschuhen noch eins drauf. "Er ist ganz stolz auf seine Ausstattung", weiß seine Mutter. Den Helm setzt der Vierjährige ohne Murren auf. "Er rügt jeden, der ohne Helm Rad fährt", erzählt Nicole Johannes lachend. Sie selbst sei früher auch ohne Helm gefahren. "Heute ziehe ich ihn sogar an, wenn ich nur auf den St. Johanner Markt fahre." Mit der Verantwortung für Kinder wachse auch die Eigenverantwortung, meint Nicole Johannes. "Es wäre nicht gut, wenn einem bei einem Unfall etwas passiert."

Hintergrund"Mobil mit Kind und Rad" heißt eine neue, bundesweite Aktion des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Im Rahmen der Aktion gibt der ADFC Eltern Ratschläge, wie sie ihre Kinder Schritt für Schritt für den Verkehr fit machen können, um gemeinsame Touren zu unternehmen oder im Alltag sicher unterwegs zu sein. In der Broschüre "Mobil mit Kind und Rad" informiert der ADFC darüber, was bei einer Radtour mit dem Nachwuchs zu beachten ist. Darüber hinaus gibt die Broschüre praktische Tipps, etwa für den Kauf eines Anhängers oder Kinderstraßenrads und vorbereitende Übungen vor der ersten Radtour. Die Broschüre und weitere Infos gibt es im Internet unter www.adfc.de Angebote für Familien und Kinder hält auch der ADFC Saar bereit. Er bietet am heutigen Donnerstag, 11 Uhr, in der Evangelisch-Kirch-Straße 8 einen Fahrrad-Reparaturkurs für Kinder an. Außerdem veranstaltet er regelmäßig "kinderfreundliche Nachmittagstouren". Die nächste Tour ist am kommmenden Donnerstag, 31. Juli. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr am Parkplatz Niedmündung. rae Info: ADFC Saar, E-Mail: info@adfc-saar.de, Tel. (0681) 45098´.

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