Jugendclub hilft bei der Integration

St Johann · Viele Menschen drängten sich bei der Jahresabschlussfeier in den Räumen des Deutsch-Ausländischen Jugendclubs. Der Verein hilft seit Jahren jungen Einwanderern, sich hier zurechtzufinden.

Es ist zwar auch sonst viel los im Deutsch-Ausländischen Jugendclub (DAJC), aber so laut wie am Freitagabend ist es selten. Dicht gedrängt stehen und sitzen Menschen in den Räumen in der Johannisstraße. Die Jahresabschlussfeier will sich keiner entgehen lassen. Einige nutzen die Möglichkeit, sich von Irene Krohn, Geschäftsführerin des Vereins, durch die Räume führen zu lassen. Aber die meisten Besucher kennen sich beim DAJC aus oder nutzen sogar die Angebote des Jugendclubs , der sich für die Förderung und Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und ihren Familien einsetzt. Deutschkurse, die Schülerhilfe, Musik-Workshops und der Frauengesprächskreis sind nur einige der vielen Angebote. Dabei geht es immer um die Gemeinschaft. Unterstützung bei privaten Problemen gibt es beispielsweise dank des Projekts "Peperona", das Mädchen in Konfliktsituationen mit Rat und Tat zur Seite steht.

Eine sehr anschauliche Kostprobe der Projekte bieten die Jugendlichen an dem Abend. Im Mittelpunkt ihrer Auftritte stehen Musik und Tanz. Mit selbst entwickelten Chroreografien und Raps sorgen sie für Stimmung. In den Texten geht es um Identität und Kultur. Die Art, wie sie ihr Lebensgefühl zum Ausdruck bringen, wirkt professionell. "Und sie hatten nicht einmal viel Zeit zur Vorbereitung", erzählt Irene Krohn stolz. Möglich wird das durch die Gemeinschaft, für die alle etwas erreichen wollen. Günther Hoppstädter ist seit zwölf Jahren im Team der Schülerhilfe: "Für mich gibt es lauter Erfolgserlebnisse, wenn ich sehe, wie Kinder und Ehrenamtliche harmonieren." Zwischen den Auftritten stellt der DAJC ein neues Projekt vor. Unter dem Motto "Zukunft gestalten" hilft der Verein jungen Einwanderern, ihre Potenziale zu entdecken und sie zu motivieren, sich in der Gesellschaft zu engagieren. Zum Projekt, das über drei Jahre vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert wird, gehören Medienarbeit, kulturelle Bildung und philosophische Abende. Wie bei allen Aktivitäten kommen die Impulse für die Inhalte von den Jugendlichen.

"Hier findet gelebte Integration statt, und alle wirken daran mit", sagt Kajo Breuer, Ex-Bürgermeister und zweiter Vorsitzender des Vereins. Das zeigt sich auch nach dem offiziellen Teil des Programms. Bei Speis und Trank des Frauengesprächskreises kommen auch Gäste und DAJC-ler miteinander ins Gespräch und beweisen: Der Jugendclub könnte lebendiger kaum sein.

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