Jeden Samstag ein Lichtblick

St Johann · Sie kümmert sich um Menschen, deren Belange nur selten im Vordergrund stehen. Ilona-Maria Kerber leitet mehrere Selbsthilfegruppen für Arm-und Beinamputierte. Die Verwirklichung ihrer Mission ist ein Kraftakt.

Als Leiterin der Selbsthilfegruppe für Menschen mit Arm- oder Beinamputation steht sie mehr als zweihundert Betroffenen im Saarland, in Rheinland-Pfalz und sogar in Hessen zur Seite. Und das seit acht Jahren: Ilona-Maria Kerber, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen für Menschen mit Arm- oder Beinamputation im Saarland.

Ihre Devise: "Wir leben Inklusion!" Ein großer Teil der Betroffenen kommt regelmäßig zu den monatlichen Gedankenaustausch-Treffen. Sei es am ersten Samstag eines Monats um 16 Uhr im Saarfürst Merziger Brauhaus, am ersten Donnerstag um 18 Uhr im Restaurant Brockenhaus in Saarbrücken, am dritten Samstag um 15 Uhr im Senioren-Palais in Dillingen oder ab Ende März zusätzlich am vierten Samstag um 15 Uhr im Homburger Brauhaus.

"Leider führen einige Krankheitsbilder immer häufiger zu einer Beinamputation und gar zu oft folgt geraume Zeit später die Amputation des zweiten Beines", sagt Kerber. Bei diesen Betroffenen handele es sich in der Regel um ältere Menschen, von denen einige durch die Amputation ihre Mobilität verlieren, vor allem wenn sie keine Angehörigen haben oder "nur Angehörige, die keine Autofahrer sind".

Aus diesem Grunde habe sie 2014 die Idee ins Leben gerufen, auch solchen Menschen die Teilnahme nicht nur am monatlichen Gedankenaustausch zu ermöglichen, "sondern an allen unseren Aktions- und Selbsthilfetagen, Festen und Feiern".

Gesagt, getan: "Im Oktober 2014 konnte ich das Projekt dank Unterstützung der Stiftung ‚Lichtblick Saar' in die Tat umsetzen." Die Unterstützten zeigen sich dankbar, wie Kerber mehrfach erfahren hat: "Wer insbesondere bei unserem Gedankenaustausch in die strahlenden Gesichter dieser Menschen schaut, spürt deutlich, dass es sich lohnt. Immerhin haben sie so die Chance, aus ihren vier Wänden herauszukommen und mit gleichermaßen betroffenen, aber auch gesunden Menschen gesellige Stunden zu erleben und sich natürlich auch über die anstehenden Probleme auszutauschen."

Spende für den guten Zweck

Beim nächsten Saarbrücker Treffen gibt es am Donnerstag eine schöne Überraschung. Der Präsident des Lions Club Saarbrücken-Halberg, Manuel Hoff, kommt, und bringt einen Scheck mit. "500 Euro für unser Projekt ,Wir leben Inklusion', ein wichtiger Baustein zur Verwirklichung dieses Projekts", sagt Kerber. Im Vorjahr seien 6500 Euro zur Bewältigung der Aufgaben benötigt worden, Tendenz steigend.

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