Großer Klang aus jungen Kehlen

St Johann · Mit Spaß an der Sache meistern die Nauwieser Sängerknaben seit vier Jahren ein Programm, das ihr Leiter Benedikt Wesner als „Hochleistungssport“ bezeichnet. Gold beim Kammermusikwettbewerb war der Lohn.

 Die Nauwieser Sängerknaben proben in Fastnachtskostümen im Nauwieser Viertel. Von links im Bild: Chorleiter Benedikt Wesner mit den Sängern und Sängerinnen Noah und Noah, Jasper, Antonia, David, Jesse und Frédéric. Foto: Iris Maurer

Die Nauwieser Sängerknaben proben in Fastnachtskostümen im Nauwieser Viertel. Von links im Bild: Chorleiter Benedikt Wesner mit den Sängern und Sängerinnen Noah und Noah, Jasper, Antonia, David, Jesse und Frédéric. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Ob "Kein schöner Land in dieser Zeit", der Jazzstandard "On the sunny side of the street" oder Mozarts "Ave verum corpus" - das Repertoire der Nauwieser Sängerknaben ist nicht nur breit gefächert, sondern mitunter auch sehr anspruchsvoll. Den Knabenchor gibt es seit nun etwa vier Jahren. Benedikt Wesner hat ihn gegründet und leitet ihn auch heute noch. Er unterrichtet auch alle Chorknaben einmal pro Woche einzeln. In der Regel singen die Knaben dreistimmig. In seltenen Fällen aber sogar auch fünfstimmig. Und jeder soll seine eigene Stimme so gut wie möglich beherrschen. Wesner sagt: "Was wir hier machen, ist eigentlich Hochleistungssport . Aber natürlich nur soweit, wie die Kinder können und wollen."

Diesmal sind in der Probe wegen Fastnacht alle verkleidet. Vor und nach der Probe spielen die Jungs eifrig Tischfußball am Kicker im Vorraum. Aber trotz Verkleidung wird fleißig und konzentriert geprobt. Zuerst singen alle zusammen ein paar Aufwärmübungen, danach der Reihe nach jeder einzeln. Wesner begleitet die jungen Musiker am Klavier und gibt fortwährend Anweisungen: "Stütze drunter und Luft benutzen, dann klingt es viel besser." Es ist erstaunlich, welch großer Klang aus den schmächtigen Jungen rauskommt. Neben Messen und Adventsmusik haben die Nachwuchsmusiker auch Jazz- und Popsongs und Volkslieder im Repertoire. Der zehnjährige Noah ist einer der Sängerknaben und sagt: "Ich mag am liebsten die Messen, aber andere Sachen gefallen mir auch gut." Der kleine Jesse grinst und sagt: "Ich singe am liebsten das Lied ,Der Mops aus unserem Haus'. Das ist lustig."

Momentan besteht der Chor aus sieben Jungs im Alter zwischen sieben und 14 Jahren. Zwei von ihnen kommen aus Spichern in Frankreich, die anderen fünf aus Saarbrücken. Außerdem singt die kleine Antonia noch mit. "Antonia ist sozusagen der Mädchenchor. Sie wollte gerne mitsingen, also haben wir sie auch aufgenommen", sagt Wesner und lächelt. Die Sängerknaben singen neben geistlichen Konzerten auch bei Jubiläumsveranstaltungen von Chören und anderen festlichen Veranstaltungen. Insgesamt gab der Chor in den wenigen Jahren bereits über 50 Konzerte. Beim Kammermusik-Wettbewerb "Klavier plus/ Gitarre plus 2014", gewannen die Nauwieser Sängerknaben eine der Goldmedaillen. Wesner erzählt: "Wenn wir irgendwo auftreten, sind die Leute eigentlich immer begeistert. Trotzdem ist es nicht leicht, Jungen zu finden, die mitmachen." In der ferneren Zukunft möchte Wesner ein ganzes Chorhaus mit verschiedenen Projekten im Nauwieser Viertel gründen. Bisher fehlt es an den finanziellen Mitteln.

Der nächste Auftritt der Nauwieser Sängerknaben ist am Samstag, 21. März, in Spichern beim "Printemps des Poètes" (Dichterfrühling).

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