InZeit eröffnet die Sommermusik InZeit-Ensemble eröffnet Sommermusik

Saarbrücken · Musikfreunde können sich in dieser Saision auf 40 Konzerte freuen.  Zum Auftakt am Freitag gab es viel Applaus.

 Das InZeit-Ensemble spielte am Freitag zur Eröffnung der Saarbrücker Sommermusik im Festsaal des Rathauses St. Johann vor begeistertem Publikum.

Das InZeit-Ensemble spielte am Freitag zur Eröffnung der Saarbrücker Sommermusik im Festsaal des Rathauses St. Johann vor begeistertem Publikum.

Foto: Ruppenthal

Mit 40 Konzerten zieht die „Saarbrücker Sommermusik 2017“ durch die Stadt. Beim Eröffnungstermin am vergangenen Freitag fasste der künstlerische Leiter, Begründer und Organisator Thomas Altpeter vom Kulturamt zur Begrüßung knapp die Thematik des aktuellen Jahrgangs zusammen: Sein Festival-Motto „Tief ist der Brunnen der Vergangenheit“ hat Altpeter bei Thomas Mann geliehen. Entsprechend wird Musik der „konservativen Moderne“ im Mittelpunkt stehen.

Daneben gibt es auch wieder einen instrumentalen Schwerpunkt, diesmal bei den Holzbläsern. Und just um jene rankte sich nun der Auftakt „Streich-Hölzer“ mit dem Saarbrücker InZeit-Ensemble. Seit vielen Jahren eröffnet die experimentierfreudige Formation traditionell die Sommermusik, je nach Anforderung in wechselnden Besetzungen und Größen. Im vollbesetzten Rathausfestsaal saßen drei Holzbläsern mit verschiedenen Saxofonen, Klarinetten und Flöten (Sven Decker, Wollie Kaiser, Katrin Scherer) vier Streicher gegenüber: Thomas Hemkemeier (Violine), Monika Bagdonaite (Viola), Julien Blondel (Cello) und Stefan Scheib (Kontrabass). Zu den Holzbläsern gesellte sich ein Blechbläser, der Posaunist Michael Hupperts. Hupperts sprach ein paar Worte zu den Kompositionen, alles Uraufführungen. Sie stammten aus der Feder der InZeit-Mitglieder Stefan Scheib, Wollie Kaiser und erstmals Julien Blondel.

Was das Auditorium unter kargen Überschriften wie „Mitten am Rand“, „Drei plus eins“, „6 C“, „Ablauf“ oder etwa „Spielanweisung Nr 1“ zu hören bekam, ließ keine Wünsche in Sachen Abwechslung und Farbigkeit offen – da war keine langweilige Minute zu beklagen. Nicht nur die Ambivalenz der (Holz-)Bläser und Streicher wurde vielschichtig beleuchtet, auch der Kontrast und das Miteinander von Jazz und Klassik  kamen zur Geltung. Komponiertes ging mit Improvisiertem Hand in Hand. Genießer „klassischen Wohlklangs“ wurden ebenso bedient wie Freunde jazziger Schräge und Rhythmik.

Die Vielfalt der Spielsituationen bot außer intensiven Dialogen und gemeinsamen Gesten aller zudem jedem Musiker die Gelegenheit, solistisch in Erscheinung zu treten. Das Spektrum reichte von der wie eine Mandoline gezupften Geige bis hin zu den tiefen Tönen aus dem Trichter der raren Kontrabassklarinette. Applaus für einen hochkarätigen Abend, der das Wesen der Sommermusik wie im Brennglas bündelte.

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