Plötzlich ist da ein Wald - mitten im Saal des Hauses der Seniorenhilfe am Steinhübel. Wieder einmal haben die Mitarbeiterinnen - und Alexander Deutsch vom Verein "Pfad der Sinne" - den Senioren, einen Wald ins Heim geholt. Aus versteckten Lautsprechern zwitschern Vögel, rauscht ein Bach. Wer sich in den aufgebauten Wald begibt, wandelt auf welkem Laub. Baumstämme sind mit frischem Laub behängt. Zwischen den Bäumen stehen hölzerne Waldbewohner - eine Wildsau, ein Reh, ein Dachs und mehr. Viel fehlt da nicht, um ein echtes Waldgefühl bei den Senioren zu erzeugen. Und so machen die Bewohner des Hauses rege von diesem Angebot Gebrauch. Und nicht nur ihnen gefällt es. "Eben waren noch die Kinder des Maria-Königin-Kindergartens da, so treffen sich in unserem Wald die Generationen", informiert Einrichtungsleiterin Andrea Sieger. Bei manchem Bewohner bewirke der Wald ein kleines Wunder: "Einer, der sonst nichts sagt, hat spontan zu reden begonnen: Bitte lassen Sie mich hier." Er blieb drei Stunden. Die Mühe hat sich also gelohnt. Anderthalb Tage dauert es, den Wald aufzubauen, genau so lange, ihn wieder verschwinden zu lassen. Den "Tag der Pflege" haben sie im Haus am Steinhübel diesmal zum "Tag der Sinne" gemacht. Direkt hinter dem Wald gab es Gerüche: Wer erkennt Zitronenmelisse oder Maggikraut alleine mit der Nase? Auch der Tastsinn war gefragt. Unter anderem waren Kiesel in Schachteln zu erfühlen. 83 Pflegebedürftige wohnen derzeit in der Einrichtung. Und sogar die Bettlägerigen wurden nicht vergessen. Pflegerinnen brachten ihnen Kostproben des Aktionstages auf dem Teewagen direkt ins Zimmer. In einem Glaskasten konnten die Teilnehmer zudem das emsige Treiben in einem Bienenstock beobachten.