Ein kleines Schild, das nichts erklärt

St Johann · Jetzt ist es passiert: Die Stadtverwaltung hat am Willi-Graf-Ufer ein Namensschild angebracht und zwar unterhalb der Freitreppe neben der Wilhelm-Heinrich-Brücke. Und das, ohne die Öffentlichkeit zu informieren, fast möchte man sagen: klammheimlich.

 Verblüfft waren Fotograf Frank Bredel (l.) und SZ-Redakteur Jörg Laskowski, als sie am Dienstag das neue Namensschild am Willi-Graf-Ufer entdeckten, aber meilenweit keine Gedenktafel, die erklärt, wer Willi Graf war und warum das Ufer nach ihm benannt ist. Foto: Becker&Bredel

Verblüfft waren Fotograf Frank Bredel (l.) und SZ-Redakteur Jörg Laskowski, als sie am Dienstag das neue Namensschild am Willi-Graf-Ufer entdeckten, aber meilenweit keine Gedenktafel, die erklärt, wer Willi Graf war und warum das Ufer nach ihm benannt ist. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Ein Spaziergänger entdeckte das Schild am Dienstag und informierte die SZ. Allerdings fehlt nach wie vor eine Gedenktafel, die erklärt, wer Willi Graf war und warum das Ufer nach ihm benannt ist.

Die SZ versuchte noch am Dienstagnachmittag, Näheres zu erfahren. Aber die Stadtverwaltung war ja nicht besetzt, weil sie zwischen den Jahren Energie spart. In Baden-Württemberg erreichten wir schließlich Stadtsprecher Robert Mertes. Der schwor Stein und Bein, dass eine Gedenktafel geplant sei. Aber was darauf stehen wird, konnte er am Dienstag nicht mehr in Erfahrung bringen.

Bereits am 10. September 2013 benannte der Stadtrat das Ufer nach Willi Graf , verzichtete aber darauf, das auch für jedermann sichtbar zu machen. Mehrmals regte die SZ an, die Stadt möge Namensschilder und Erklärungstafeln anbringen, damit die Menschen - beispielsweise die Hunderttausende beim Saar-Spektakel - erfahren, was es mit dem Ufer und mit Willi Graf auf sich hat.

Im November schlug die SZ sogar einen Text für die Gedenktafel vor und stellte ihn samt der Geschichte des Willi-Graf-Ufers unter anderem auf der Facebook-Seite "Leben in Saarbrücken" zur Diskussion.

Ergebnis: Viele Saarbrücker möchten, dass die Stadt nicht nur im Geheimen an ihren Helden erinnert, sondern sichtbar und verständlich.

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