Baudezernent lässt Bauzaun wegräumen

St Johann · Erst war Max Schoenberg vom Verein für Handel und Gewerbe stinksauer. Sein Ärger schlug aber schnell in Begeisterung um. Die Stadtverwaltung hatte ihm gezeigt, dass sie schnell auf Beschwerden reagieren kann.

 Diese Baustellenabsperrung ließ der Baudezernent gestern gleich wieder abbauen. Foto: Schoenberg

Diese Baustellenabsperrung ließ der Baudezernent gestern gleich wieder abbauen. Foto: Schoenberg

Foto: Schoenberg

Max Schoenberg liebt den St. Johanner Markt - er ist sein Arbeitsplatz. Dass die Stadtverwaltung das Pflaster des Platzes sanieren will, findet der Schuh- und Bekleidungshändler gut. Als er gestern Morgen vor einem langen Bauzaun stand, war Schoenberg dann aber doch fassungslos. Der Einzelhändler, der auch Vorsitzender des Saarbrücker Vereins für Handel und Gewerbe ist, griff sofort zum Telefon.

Wenig später tauchten Baudezernent Heiko Lukas und Stadtpressesprecher Thomas Blug am Bauzaun auf. Kurz darauf war klar: Der Beginn der Sanierung der Kaltenbachstraße, also der Straße, die vom Rathaus her auf den Markt führt, wird verschoben.

"Im Zuge der Einrichtung des ersten Baufeldes" gestern Morgen, teilte Blug kurz nach dem Ortstermin mit, "haben sich Wirte und Händler am St. Johanner Markt und in der Bahnhofstraße bei der Stadtverwaltung beschwert." Die Menschen, die dort ihr Geld verdienen, haben "beklagt, nicht über die geplanten Arbeiten im Bereich der Einmündung zum St. Johanner Markt informiert gewesen zu sein".

Rückfragen in der Bauverwaltung haben ergeben, sagt Blug, "dass diese Kritik berechtigt ist". Zu der Informationsveranstaltung der Händler , Gastronomen und Anlieger im März wurden nicht alle betroffenen Wirte, Händler und Anlieger eingeladen. "Das war ein Fehler", sagt Blug.

Nach SZ-Informationen wurde das Verfahren noch unter der Leitung der damaligen Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer abgewickelt. "Der neue Baudezernent Professor Heiko Lukas", teilt Blug nun mit, wolle den Fehler schnell korrigieren. Er habe "umgehend vor Ort mit den Beschwerdeführern gesprochen und deren Kritik nachvollziehen können".

Lukas ließ die Baustellenabsperrung wieder abbauen und sagte zu, "die Baustelle umgehend einstellen zu lassen und eine Lösung im Einvernehmen der Händler , Gastronomen und Anlieger zu suchen".

Die Bauverwaltung werde nun die Baustellenabschnitte in Abstimmung mit allen Betroffenen neu organisieren und vor Beginn der Arbeiten nochmals alle betroffenen Anlieger, Händler und Gastronomen ausführlich informieren, kündigt Blug an. Ob und welche finanziellen Auswirkungen "die angepassten Bauabläufe" haben werden, könne noch nicht abgeschätzt werden, sagt Thomas Blug. Auch wie der Zeitplan für die Baustelle, die etwa ein Jahr dauern sollte, sich ändert, müsse "noch ermittelt werden".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort