Aufbruchsjahre in eine ungewisse Zukunft

St Johann · Heribert J. Leonardy führt in seinen kostenlosen Vorträgen „Menschen und Mentalitäten – 1900 bis 1914: die rasante Zeit vor der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ in die Vorkriegszeit. Am 6. Juli startet die sechsteilige Reihe.

 Die Weltausstellung 1900 in Paris läutete in den Köpfen der Zeitgenossen ein neues Jahrhundert ein. Foto: Expo 2000 Hannover Gmbh

Die Weltausstellung 1900 in Paris läutete in den Köpfen der Zeitgenossen ein neues Jahrhundert ein. Foto: Expo 2000 Hannover Gmbh

Foto: Expo 2000 Hannover Gmbh

Die vierzehn Jahre von der Pariser Weltausstellung bis zu den tödlichen Schüssen von Sarajewo waren eine Zeit rasanter Veränderungen in Technik, Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur. Von vielen nostalgisch als die "gute alte Zeit" verklärt, waren diese Jahre aber auch Aufbruchsjahre in eine ungewisse Zukunft sowie das Vorspiel zur Urkatastrophe des 20. Jahr-hunderts, des Ersten Weltkrieges. Die sechsteilige Vortragsreihe "Menschen und Mentalitäten - 1900 bis 1914: die rasante Zeit vor der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" von Heribert J. Leonardy in der Baker Street Saarbrücken befasst sich mit dieser Zeit und ihren Menschen.

Der erste Teil "Alte Lotsen gehen von Bord" am 6. Juli handelt von der Pariser Weltausstellung 1900, die in den Köpfen der Zeitgenossen ein neues Jahrhundert einläuteten. Ein Jahrhundert der Beschleunigung mit Telefonen, Automobilen, Flugzeugen und vielem mehr. "Doppelte Moral und allmählich bröckelnde Fassaden" heißt das Motto des zweiten Vortrags am 20. Juli. Es geht um die vermeintlich "Gute alte Zeit" als eine Zeit der Unterdrückung menschlicher Bedürfnisse, die dann im Verborgenen die seltsamsten Blüten trieben. Teil drei der Vortragsreihe am 17. August dreht sich um "Plätze an der Sonne und im tiefsten Schatten". In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg erlebten Imperialismus und Kolonialismus ihre Hochzeiten. Zugleich spaltete die Soziale Frage diejenigen Nationen, die mit "weißem" Sendungsbewusstsein ein Welt nach ihren Richtlinien schaffen wollten. "Starke Frauen und nervenschwache Männer" heißt es am 24. August: Naturwissenschaften und neue Techniken erschlossen dem Menschen in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg neue Möglichkeiten, nahmen ihm aber auch alte Sicherheit. "Mentalitäten wandeln sich" am 31. August. In den vierzehn Jahren vor dem Ersten Weltkrieg veränderten sich Denk- und Verhaltensmuster der Menschen der westlichen Welt. Am 14. September lautet das Thema "Die Zeiten hatten sich verändert" als der große Krieg kam.

Die Vorträge finden jeweils um 19.30 Uhr im Abenteuersalon der Baker Street statt. Der Eintritt ist frei.

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