Angst vor Einbrechern: Viele wollen Zuhause mit Hilfe der Polizei sicherer machen

St Johann · Zum Schutz vor Einbrechern gehört eine gute Beratung in den eigenen vier Wänden. St. Johanner bekommen von ihrer Kontaktpolizei schnell einen Termin. Die Polizeitipps sind in diesem Jahr gefragter denn je.

Die Frau brachte quälende Erinnerungen mit, als sie zur Mobilen Wache vor dem Rewe-Markt in der Dudweiler Landstraße kam. Ihr Thema: Einbruch. Einmal schaffte es ein Verbrecher in ihre Wohnung. Dass der nächste Versuch scheiterte, konnte dem Opfer nichts von seiner Angst nehmen. Helmut Berg hörte der Frau zu, aber ließ es nicht dabei bewenden.

Denn der Polizeioberkommissar und die anderen Kontaktpolizisten (Kops) der Inspektion St. Johann haben weit mehr zu bieten als ein offenes Ohr: den Rat von Beamten, die sich als Fachleute für den Schutz vor Verbrechen auf dem Laufenden halten.

Ihr Wissen gegen Einbrecher geben die Kops im Zuhause der Bürger weiter, kostenlos und produktneutral. Dieses Beratungsangebot ist jedes Mal besonders gefragt, wenn die Kops ihre Mobile Wache in den großen St. Johanner Wohngebieten aufbauen. Die Bürger kommen, um Einbrechern zu entgehen. Oder um nicht noch einmal ihr Opfer zu werden.

Berg zog gestern nach drei Beratungsterminen mit seinen Kollegen Patrick Rubeck und Michael Gottesleben die Halbzeitbilanz der Mobile-Wache-Saison. "Einbrüche sind für unsere Gesprächspartner das Thema Nummer eins", sagte Gottesleben. Das war beim Auftakt in der Dudweiler Landstraße genauso wie am 21. Mai auf dem Eschberg, wo der Brandenburger Platz in diesem Jahr Standort der Mobilen Wache ist.
Noch drei Termine bis Oktober

Etwas enttäuscht sind die drei Polizisten von der mageren Resonanz beim jüngsten Beratungsangebot in der Halbergstraße. Aber auch bei den 17 Anfragen ging es den Bürgern achtmal um den Schutz vor Einbrechern. "Natürlich hatten wir an diesen Termin höhere Erwartungen. Schließlich waren wichtige Partner dabei, die Seniorensicherheitsberater und Werner Kasper von der Opferschutzorganisation Weißer Ring", sagte Berg.

Wer das Verpasste nachholen und sich an der Mobilen Wache Rat holen möchte, hat bis Oktober drei weitere Gelegenheiten (siehe Auf einen Blick). Überdies genügt für St. Johanner ein Anruf in der Karcherstraße. Dann gibt es einen Beratungstermin mit den Kops auch ohne Stippvisite bei der Mobilen Wache. "Wir beginnen unsere Analyse immer an der schwächsten Stelle eines Hauses oder einer Wohnung", sagte Gottesleben. Das sind die Türen und Fenster auf den Gebäuderückseiten. Von dort starten Einbrecher in fast drei Vierteln aller Fälle ihre Beutezüge. Dort muss sich also der Eigentümer besonders schützen.

Wie, das zeigen die Kops den St. Johannern, ohne das Alter des jeweiligen Objekts aus dem Blick zu verlieren. "Wir achten schon darauf, dass der Aufwand vertretbar bleibt", sagte Gottesleben. Die Berater in Uniform weisen Ratsuchende außerdem auf die staatlichen Fördermöglichkeiten hin. Und sie warnen vor Irrwegen wie der Idee, jedes Fenster zu vergittern. "Was machen Sie denn, wenn es brennt?", gab Gottesleben kritisch zurück.

Für ihn steht fest, dass die Beratungsangebote der Polizei mehr und mehr wirken. Das zeige der Blick in die jüngste Einbruchsstatistik: "In 46 Prozent aller Fälle blieb es beim Versuch. Meist, weil die Häuser gut geschützt waren."

Zum Thema:

Bürger von St. Johann können sich von den Kontaktpolizisten (Kops) der Inspektion St. Johann beraten lassen, wie sie sich gegen Einbrecher schützen. Die Kontaktpolizei in der Karcherstraße ist montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr erreichbar unter Telefon (06 81) 9 32 16 66. Ist das Team außer Haus, rufen die Beamten zurück. In dringenden Fällen hilft die Wache unter Telefon (06 81) 9 32 12 33. Für alle Saarländer zuständig ist die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle des Landeskriminalamts, Tel. (06 81) 9 62 35, Mail-Adresse: LPP246@polizei.slpol.de. Auch diese Experten kommen wie die Kops zu den Bürgern nach Hause und beraten sie dort kostenlos und produktneutral. Die Mobile Wache hat in dieser Saison noch drei Termine. Der Infostand ist jeweils von 9 bis 13 Uhr an folgenden Standorten: Er ist am Freitag, 24. Juli, vor dem Rewe-Markt Dudweiler Landstraße/Im Sauerbrod, am Donnerstag, 24. September, auf dem Brandenburger Platz (Eschberg), und am Freitag, 2. Oktober, in der Halbergstraße vor Aldi. ole

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