Sie hüten Daarles Schatzkammer

St Arnual · Schönes, Besonderes, Skurriles, umgeben von einer jahrhundertealten Hülle: So präsentiert sich das Heimatmuseum St. Arnual seinen Gästen. Auch Werke eines Oscar-Preisträgers aus Daarle sind darin zu finden.

 Friederike Stegner und Gerhard Wagner vom Heimatmuseum St. Arnual zeigen einige der Ausstellungsstücke. Foto: Oliver Dietze

Friederike Stegner und Gerhard Wagner vom Heimatmuseum St. Arnual zeigen einige der Ausstellungsstücke. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Im Schatten der Stiftskirche und in unmittelbarer Nähe des Marktes - im Herzen von Daarle - ist das Heimatmuseum St. Arnual in einem der wenigen noch erhaltenen spätmittelalterlichen Stiftshäuser untergebracht. Das beschauliche Museum, das der Heimatverein St. Arnual führt, ist ein Kleinod. "Der Heimatverein St.Arnual sammelt schon seit 1999 im Museum, alles, was mit St. Arnual zu tun hat. Und da ist einiges zusammengekommen", sagt Gerhard Wagner, Vorstandsmitglied des Heimatvereins. Bürger schenkten dem Museum vieles. So sind im Gewölbekeller alte Waschmaschinen zu sehen, Küchengeräte oder Werkzeuge, die an vergangene Zeiten erinnern. Daneben stehen ein Puppenwagen , eine alte Puppenstube und ein Krämerladen aus dem Jahr 1910 . Alle Spielzeuge sind bewundernswert gut erhalten. "Unsere Puppenstube kommt bei den Kindern sehr gut an. Am liebsten würde sie sofort damit spielen. Leider ist das aber nicht möglich", erzählt Gerhard Wagner lächelnd. Ein Prachtstück ist das alte Uhrwerk der Stiftskirche, eine Leihgabe der evangelischen Kirchengemeinde. Daran lässt sich noch nachvollziehen, wie die Zeitmessung mit Zahnrädern und Gewichten funktioniert. "Das Uhrwerk wurde uns im Jahr 2000 überlassen. Bis dahin war die Uhr aus dem Jahr 1873 im Turm der Stiftskirche", sagt das Vorstandsmitglied. Weitere Höhepunkte im Bestand des Heimatmuseums sind die feinen Zeichnungen des zweifachen Oscar-Preisträgers Frédéric Back, der in St. Arnual geboren wurde.

Der in Kanada und Frankreich hoch verehrte, preisgekrönte Trickfilmzeichner schenkte dem Museum zu einer Ausstellung im Jahr 2001 Plakate, Bücher und Storyboards, also gezeichnete Drehbücher. "Er hat sich bis zuletzt zu St. Arnual bekannt, grüßte seine Familie von hier sogar öffentlich bei der Oscar-Verleihung. Im Jahr 2004 hatten wir ein großes Familienfest mit ihm im Museum. Leider ist er aber an Heiligabend im vorigen Jahr gestorben", sagt Gerhard Wagner. Dann weist er noch auf den neuesten Clou des Heimatvereins St. Arnual hin. In dem Raum, in dem regelmäßig Wechselausstellungen von St. Arnualer Künstlern stattfinden, sind seit einem Jahr auch Regale untergebracht, in denen diverse Ordner stehen. "Wir haben unser Archiv geöffnet. Hier können Interessierte gerne während der Öffnungszeiten in dem stöbern, was wir im Laufe der Zeit zusammengetragen haben und was uns überlassen wurde", sagt Gerhard Wagner. Und das lohnt sich. Denn in dem kleinen Archiv des Heimatvereins finden sich nicht nur historische Fotografien von Saarbrücken, sondern auch viele Unterlagen über verschwundene Gebäude oder Anlagen. So kann man Fotografien vom Flughafen St. Arnual anschauen, in Unterlagen zum Winterbergdenkmal blättern oder sich einfach auf eine kleine Reise in die Vergangenheit begeben.

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StichwortHeimatmuseum St. Arnual , Augustinerstraße7. Das Museum ist jeden 1. und 3. Sonntag im Monat von 15 bis 18 Uhr geöffnet, Gruppenführungen nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei, eine Spende willkommen. Am Samstag, 6. September, und Sonntag, 7. September, feiert der Heimatverein St. Arnual "Daarler Kirmes" jeweils ab 11 Uhr hinter dem Museum. An beiden Tagen gibt es Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen. Am 27. September um 11 Uhr beginnt eine Ausstellung mit Werken der Künstlerin Ute Lehnert. nbaWeitere Informationen unter Tel. (06 81) 9 85 00 46 oder www.heimatverein-st-arnual.de

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