Nach kurzer Zeit schon ewig dabei

St Arnual · 9417 Menschen leben laut Stadtverwaltung in St. Arnual. Einer von ihnen ist Axel Egler, Schiedsmann und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der St. Arnualer Ortsvereine und Kirchengemeinden.

 Axel Egler ist 71, aber nicht müde, wenn es ums Engagement für Daarle geht. Foto: Oliver Dietze

Axel Egler ist 71, aber nicht müde, wenn es ums Engagement für Daarle geht. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Kaum ist man da, sagt Axel Egler, komme es einem selbst und den anderen so vor, "als sei man schon ewig dabei". Das sei Teil des Phänomens St. Arnual . Ein anderer Teil: Obwohl der Stadtteil im Bezirk Mitte liegt, ist er ein Dorf - unterteilt ins Unterdorf und ins Oberdorf, unten liegt das alte Daarle, oben der Wackenberg.

Axel Egler kam vor 35 Jahren nach Daarle. Nicht, um dort zu wohnen, sondern zum Singen. Die Kantorei hatte ihn angelockt. Als die Kantorei aufgelöst wurde, trat er im Sommer 1990 der Sängervereinigung bei. Deren Vorsitzender war Egler bis vor zwei Jahren. Dann wollte er "kürzertreten". Für den 71-Jährigen heißt das: Er ist "nur noch" Schiedsmann und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der St. Arnualer Ortsvereine und Kirchengemeinden .

Letztere organisiert unter anderem das Daarler Dorffest. Das sei nicht irgendein Fest, sagt Egler. Wenn auf dem Daarler Markt, der viel heimeliger sei als der St. Johanner, gefeiert wird, sei wirklich das halbe Dorf da. Außerdem gebe es viele kleine Straßenfeste, bei denen sich die Nachbarn gegenseitig einladen. Was für die Nachbarn gelte, sei auch für die Vereine klar: "Wir helfen uns gegenseitig."

Diese Vereinsgemeinschaft sei stark, sagt Egler. Während es andernorts heiße: "Wir müssen mal machen", laute die Daarler Devise: "Wir müssen nicht, wir machen!"

Zurzeit wird zum Beispiel ein Faltblatt erstellt, auf dem sich alle Vereine präsentieren. Dazu gebe es eine Karte, die dazu berechtige, in jeden Verein kostenlos reinzuschnuppern.

Füreinander da sein - das bedeute auch, Geld für die zusammenzubringen, die es dringend brauchen, sagt Egler. Alle zwei Jahre organisiert die Sängervereinigung deshalb ein Benefizkonzert. Rund 1600 Euro seien so im vergangenen Jahr für die Verpflegung in den Kindergärten auf dem Wackenberg zusammengekommen. Es gebe Leute, die sich fragen, was das soll, für Kinder zu sammeln, deren Eltern das Geld verrauchen und vertrinken, sagt Egler. Seine Antwort: "Es geht nicht darum, was die Eltern machen. Es geht darum, dass die Kinder etwas zu essen haben." In diesem Bemühen dürfe die Dorfgemeinschaft ebenso wenig nachlassen wie dabei, Flüchtlingen zu helfen, sich in St. Arnual zu integrieren.

Und dann hat Axel Egler noch eine Idee: Er wünscht sich eine Nostalgiekirmes mit alten Karussellen und so Sachen auf dem Daarler Markt. An diesem Plan will er mit seiner Vereinsarbeitsgemeinschaft arbeiten. Vielleicht, sagt er, klappe das mit dieser Kirmes ja schon im kommenden Jahr.

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