Kindergeburtstag mit Alpakas: Christiane Groß und Rainer Frenkel organisieren Erlebnistage mit ihren Tieren

St Arnual · Die Heimat der Alpakas sind die Anden in Südamerika. Aber inzwischen haben sich auch 80 dieser liebenswerten Vierbeiner im Almet eingelebt – und sorgen für fröhliche Gesichter bei ihren kleinen und großen Fans.

 Liebenswert und neugierig sind die Daarler Alpakas. Fotos: Rich Serra

Liebenswert und neugierig sind die Daarler Alpakas. Fotos: Rich Serra

 Christiane Groß und Rainer Frenkel im Hofladen.

Christiane Groß und Rainer Frenkel im Hofladen.

 Rainer Frenkel holte seine ersten Alpakas aus England nach St. Arnual. Die eigentliche Heimat der Tiere ist aber Südamerika.

Rainer Frenkel holte seine ersten Alpakas aus England nach St. Arnual. Die eigentliche Heimat der Tiere ist aber Südamerika.

Besucher müssen auf ihre Sachen aufpassen. Schnell hat der neugierige Takoda sonst seine Nase in der Handtasche oder knabbert an der Winterjacke. Takoda ist ein Alpaka und lebt mit mittlerweile 79 Artgenossen, drei Eseln, zwei Kaninchen und dem zotteligen Hofhund Bootsmann auf der Saarbrücker Alpaka-Farm im Almet. Betrieben wird sie seit sieben Jahren von Christiane Groß und Rainer Frenkel. Wie es dazu kam? "Christianes Schuld", sagt Rainer Frenkel. "Stimmt nicht", entgegnet seine Frau und erklärt, wie es wirklich war: "Rainer hat im Fernsehen eine Doku über Alpakas gesehen und wollte sich dann welche anschaffen. Ich dachte: Jetzt spinnt er völlig."

Doch Frenkel machte ernst und fuhr nach England auf eine Alpaka-Farm. "Dort habe ich mich dann endgültig in die Tiere verliebt", erklärt er. Schließlich gelang es ihm, seine Frau von der eigenen Farm zu überzeugen. Die fanden die gebürtige Hamburgerin und der Saarländer 2009 in St. Arnual . Christiane Frenkel bekam nach dem Umzug sofort eine Stelle am Staatstheater. "Das war ein Glücksfall", sagt die 47-Jährige, denn dort arbeitet sie vor allem abends. Der Tag gehört den Tieren. Der selbstständige Rainer Frenkel teilt sich seine Zeit frei ein und kann sich so ebenfalls intensiv um das gemeinsame 24-Stunden-Projekt kümmern.

Denn das nimmt die Farmbetreiber ganz schön in Anspruch. Neben dem Hofladen, in dem teilweise selbst gestrickte Socken, Mützen und Schals aus der Wolle der eigenen Alpakas verkauft werden, richten die beiden auch Kindergeburtstage , Wanderungen mit den Tieren und Erlebnistage aus, so zum Beispiel für Behindertengruppen der Lebenshilfe oder für Schulklassen .

"Viele Kinder haben keinen Bezug mehr zu Tieren", erklärt Rainer Frenkel. Schulklassen als Zielgruppe haben Frenkel und Groß erst kürzlich entdeckt. Christiane Groß hat dafür sogar ein Buch geschrieben. Außerdem gibt es für sie die Möglichkeit, Patenschaften für Alpakas zu übernehmen.

"Manchmal denkt man schon daran, dass das Leben auch einfacher sein könnte", gesteht die Farm-Chefin. "Aber wenn man sieht, wie die Kinder im Kontakt mit den Tieren aufblühen, ist das sofort vergessen", sagt sie. Und auch die Alpakas mir ihrem sanftmütigen Wesen und den dunklen Kulleraugen belohnen die beiden für ihre Arbeit. "Im Winter hat man ein kleines bisschen mehr Freizeit", sagt Christiane Frenkel. Grund dafür ist, dass es schon so früh dunkel wird und damit der Tag auf dem Hof zu Ende ist. "Und man muss weniger herumfahren", fügt Rainer Frenkel hinzu. Denn im Sommer sind die Tiere auf zwölf Hektar Land, also 120 000 Quadratmeter, und unterschiedliche Weiden verteilt. Im Winter halten sie sich vor allem um das Haus auf, in dem Frenkel und Groß mit Hund Bootsmann leben. Die Alpakas ernähren sich vor allem von Heu und - wenn gerade kein Schnee liegt - von frischem Gras. Die Kälte macht ihnen nichts aus, im Gegenteil: Durch ihr dickes Fell fühlen sich die aus Südamerika stammenden Tiere bei kühleren Temperaturen erst so richtig wohl. "Die ideale Temperatur liegt für sie bei fünf bis zehn Grad. Nur nasse Füße und Regen mögen die Alpakas nicht", so Christiane Groß. Dann macht es sich Takoda mit seinen Artgenossen lieber im trockenen Stall gemütlich.

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