Ihr Ziel ist ein Daarle ohne Barrieren

St Arnual · Inklusion ist ihr Ziel. Sie wollen wirklich jeden in St. Arnual, der das möchte, auf dem Weg zu einem besseren Miteinander mitnehmen. Ganz gleich, wer er ist, was er kann oder wie viel er verdient. Das trägt schon Früchte.

 Stellvertretend für alle Beteiligten an „St. Arnual in Bewegung“ trafen sich (v.l.) Stephanie Schaum, Traudel Hell, Uschi Biedenkopf, Martha Rosenkranz und Stefan Brand mit der SZ. Foto: heiko Lehmann

Stellvertretend für alle Beteiligten an „St. Arnual in Bewegung“ trafen sich (v.l.) Stephanie Schaum, Traudel Hell, Uschi Biedenkopf, Martha Rosenkranz und Stefan Brand mit der SZ. Foto: heiko Lehmann

Foto: heiko Lehmann

Hautfarbe, Sprache, Behinderung, Religion, Armut oder Reichtum - alles das spielt für diese St. Arnualer keine Rolle. "Bei uns sollen alle die gleichen Möglichkeiten haben. Wir wollen alle miteinander leben", sagt Martha Rosenkranz. Sie brachte mit vielen Gleichgesinnten "St. Arnual in Bewegung - ein Stadtteil macht sich auf den Weg zur Inklusion" auf den Weg. "Etwa 60 Menschen bilden den harten Kern. Für Aktionen werden es mehr als 100 Leute", sagt Stefan Brand, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft St. Arnualer Vereine, Kirchengemeinden und Parteien. St. Arnual hat sich in nur zwei Jahren zum Vorzeige-Stadtteil gemausert, was Inklusion anbelangt. Alle Menschen seien gleich zu betrachten, jeder solle die gleichen Möglichkeiten haben. Was bedeutet: Alle gehören zusammen, und niemand wird ausgegrenzt. Was ja alles im Begriff Inklusion steckt. "In St. Arnual leben Menschen aus vielen Nationen, arme und reiche, auch Menschen mit Behinderungen. Wir wollen gemeinsam zeigen, wie man ohne Probleme miteinander leben kann. Und es macht eine Menge Spaß", sagt Brand.

Erfolge sind sichtbar. Eine Toilette auf dem Sportplatz in St. Arnual ist mittlerweile barrierefrei. Die Daarler Vereinskarte listet alle Angebote in St. Arnual auf. Jeder kann darauf zurückgreifen, ohne sofort Mitglied werden zu müssen. Dass es die Vereinskarte in vielen Sprachen gibt, versteht sich für das Projektteam von selbst. Auch Kindergärten und Schulen beteiligen sich. Schüler bekamen für ihre Eltern die Vereinskarte mit. "Im Sommer organisierten wir ein großes Flüchtlings-Fußballturnier. Da war vielleicht was los. Es haben unglaublich viele Gruppen mitgemacht, natürlich nicht nur Flüchtlinge, alle zusammen eben. Die Leute lernen sich kennen und finden außerhalb solcher Veranstaltungen zusammen", sagt Uschi Biedenkopf, die 2013 das Ganze mit auf den Weg brachte. "Der Regionalverband suchte einen Stadtteil, um dort das Thema Inklusion anzugehen. Letztlich fiel die Wahl auf St. Arnual , und es war ein Volltreffer", sagt Biedenkopf. Erst im Oktober erhielten die St. Arnualer den mit 2500 Euro dotierten Saarländischen Weiterbildungspreis.

Selbst außerhalb des Landes machen die Daarler von sich reden. "Die Montagsstiftung in Köln kam bereits auf uns zu. Auch mit der Aktion Mensch mit Sitz in Bonn stehen wir in Kontakt. Und im Januar planen wir die Aktionen für 2016", sagt Martha Rosenkranz. Dabei ist ihr der Stolz darauf anzumerken, bei einem saarländischen Vorzeigeprojekt mitzumachen.

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