„Der schönste Stadtteil“

St Arnual · Die zweite Station der Sommertour von Oberbürgermeisterin Charlotte Britz war am Mittwochnachmittag St. Arnual. Viele Bürger schlossen sich Britz auf ihrem Stadtteilspaziergang an und suchten das Gespräch.

 Als Oberbürgermeisterin Charlotte Britz am Mittwoch durch die Saargemünder Straße kam, berichteten ihr die Bürger dort von ihrem Ärger über Falschparker. Foto: Becker & Bredel

Als Oberbürgermeisterin Charlotte Britz am Mittwoch durch die Saargemünder Straße kam, berichteten ihr die Bürger dort von ihrem Ärger über Falschparker. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Wenn der St. Johanner Markt das Wohnzimmer Saarbrückens ist, dann ist der St. Arnualer Markt das heimelige Kaminstübchen. Dorthin verschlug es am heißesten Tag des Jahres Oberbürgermeisterin Charlotte Britz auf ihrer mehrteiligen Sommertour.

Unter der großen, schattigen Linde am Marktplatz begrüßten sie viele interessierte Bürger . Stefan Brand, dem Vorsitzenden der ,,Arbeitsgemeinschaft St. Arnualer Ortsvereine und Kirchengemeinden", oblag die Rolle des Moderators. Vom ,,schönsten Stadtteil Saarbrückens" sprach er und erntete keine Widerworte. Daarle erstreckt sich laut Rathaus-Verwaltung auf einer Fläche von 500 Hektar und hat rund 9600 Einwohner. Gemessen an der Einwohnerzahl ist es der sechstgrößte Stadtteil.

Wie sauber und gepflegt das Fleckchen Erde daherkommt, davon konnte man sich beim zweistündigen Rundgang überzeugen. Vor allem der Marktplatz hat sich gemacht. Mittlerweile dürfen die Restaurants draußen bestuhlen, was wahre Menschenmassen anlockt. Selbst Berufshektiker können hier - beim Anblick der Stiftskirche, von herrlichen Blumenarrangements vor sanierten Häusern mit Klappläden - wieder zur inneren Ruhe finden.

Kleine Verbesserungen wie etwa Fahrradständer oder Mülleimer sind in der Diskussion und sollen, so Britz, auch nicht auf die lange Bank geschoben werden. Ansonsten, so Stefan Brand, sei man mit dem Erscheinungsbild des Marktes doch rundum zufrieden.

Der Marsch der Bürger mit ihrer OB führte zunächst in die Saargemünder Straße. Dort waren aus der Gruppe Klagen zu hören hinsichtlich der Parksituation. Britz entschied ad hoc, hier in nächster Zeit gezielt kontrollieren zu lassen.

Von Schweißausbrüchen und Verkehrsdiskussionen begleitet, ging's weiter bis zum Blauberg und dann, teils unter schattigem Grünzeug parallel zur Autobahn, wieder retour Richtung Kettenfabrik. Stefan Brand erzählte, dass der Wackenberg inzwischen als attraktives Wohngebiet gilt und dass man Neubürger habe hinzugewinnen können durch Bebauung auf dem Gelände der Artillerie-Kaserne (,,Hasenstall-Viertel") und im Lehmkaulweg.

In der Kettenfabrik angelangt, stand der OB, die durstig nach einem Getränk fragte, auf Einladung des Gastgebers der Wasserhahn offen. Aus der ehemaligen ,,Nieten- und Kettenfabrik" wie sie offiziell hieß, ist ein sehenswertes Quartier mit sieben Wohneinheiten erwachsen. Vor 40 Jahren begann der Wandel. Erhalten ist noch der alte, schlanke Schornstein, der wie ein kleines Wahrzeichen über dem Refugium thront.

Weiter ging's nach kurzem Aufenthalt zur Koßmannstraße. Ins ehemalige Haus der Berufsgenossenschaft sind jetzt die ersten asylsuchenden Männer umgezogen, die zuvor in der ehemaligen Montessori-Schule in Schafbrücke untergekommen waren. 57 sollen hier im Juli Quartier beziehen. Das Haus bietet Platz für insgesamt 120 Menschen. Stefan Brand erklärte, dass es mit Flüchtlingen in St. Arnual bisher keine Integrationsprobleme gebe, rund 100 seien es allein auf dem Wackenberg. Um sie bemüht sind vor allem die Akteure der Pädagogisch-Sozialen Aktionsgemeinschaft (Pädsak).

Endstation der Tour mit Gedankenaustausch: die kühle Kelterei mit ihrem gastfreundlichen Obst- und Gartenbauverein. Hier gab's für alle Mineralwasser, Apfelsaft und Brezeln. Derart gestärkt wollten die Bürger mehr wissen zum Käsbösch genannten Areal im Almet. Die Stadt prüft bekanntlich, ob es sich zum Gewerbegebiet eignen könnte. Neuigkeiten, so Britz, seien hier nicht zu vermelden, erst einmal werde die Verkehrsanbindung untersucht. Die Daarler könnten sicher sein, in die weitere Entwicklung miteingebunden zu werden. Das Interesse an dem Thema jedenfalls ist enorm. Es wird dazu wohl noch einiges zu berichten sein.

Die nächsten Stadtteilbesuche der Oberbürgermeisterin: Dienstag, 26. Juli, 15.30 Uhr, Burbach, Treffpunkt Burbacher Markt; Mittwoch, 27. Juli, 15.30 Uhr, Scheidt, Im Flürchen/Ecke Dudweiler Straße.

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