Billardfreunde rüsten sich für den Nachwuchs

Saarbrücken. Im Spiellokal der Billardfreunde (Bf) St. Arnual spielt eine Gruppe Männer mittleren Alters Billard - Karambol-Billard. Karambol hat eine lange Tradition bei den Billard-Freunden. "Wir waren einmal der drittgrößte Karambol-Verein in Deutschland. Das war einmal", sagt der Vorsitzende der Billardfreunde, Manfred Hoppe, in Nostalgie schwelgend

Saarbrücken. Im Spiellokal der Billardfreunde (Bf) St. Arnual spielt eine Gruppe Männer mittleren Alters Billard - Karambol-Billard. Karambol hat eine lange Tradition bei den Billard-Freunden. "Wir waren einmal der drittgrößte Karambol-Verein in Deutschland. Das war einmal", sagt der Vorsitzende der Billardfreunde, Manfred Hoppe, in Nostalgie schwelgend. Denn der Verein steckt in einer Misere."Unser Verein wurde 1952 gegründet. Das Durchschnittsalter unserer Mitglieder ist mittlerweile 60 Jahre", erklärt Hoppe. Von über 120 Mitgliedern sind gerade mal etwa 50 übrig geblieben. Mit Abstand das jüngste Mitglied ist der 2. Vorsitzende Christian Schwerdtfeger mit 24 Jahren. "Er macht den ganzen Schnitt kaputt", scherzt Hoppe, um entschlossen zu ergänzen: "Es muss einfach was passieren." In der Vergangenheit habe der Verein versucht, Nachwuchs anzuziehen, erklärt Hoppe. Dies sei aber gescheitert: "Karambol ist schwer zu spielen. Die Jugendlichen wollen Erfolgserlebnisse. Das dauert einfach beim Karambol seine Zeit. Zudem kommen Jugendliche hierher und wollen Billard spielen, sagen aber direkt, wenn sie die Tische sehen: Da sind ja gar keine Löcher drin." Daraus hat nun der Verein seine Konsequenzen gezogen. Zwei kleine Karambol-Tische mussten nun zwei Pool-Tischen weichen. "Beim Pool ist es einfach so, dass die Jugendlichen ein Erfolgserlebnis haben, wenn sie eine Kugel ins Loch schießen", erklärt der Vereins-Chef. Mit den Tischen wollen die Verantwortlichen die Jugend anziehen, den Verein verjüngen und in Zukunft dann auch eine Mannschaft an Meisterschaften teilnehmen lassen. "Wir haben auch Mitglieder, die einen Trainerschein für Pool-Billard besitzen. Somit können wir den Jugendlichen auch Trainingsmöglichkeiten bieten." Christian Schwerdtfeger ergänzt: "Wir hoffen natürlich auch, dass wir Spieler, die durch Pool-Billard zu uns gekommen sind, auch für Karambol begeistern können und sie schließlich beides machen." Jugendliche sollen also gewonnen werden. Doch der Verein musste aufgrund seiner Entscheidung pro Pool und gegen Karambol auch Opfer bringen: Aushängeschild Susanne Stengel-Ponsing wird die Bf St. Arnual wohl verlassen. Stengel-Ponsing dominiert das Geschehen in der Karambol-Variante "freie Partie" im Saarland und auch bundesweit. "Das tut mir sehr Leid. Doch ich kann eine Entscheidung nicht im Interesse einer Einzelperson fällen. Der Verein muss eine Chance haben, in Zukunft weiterzubestehen", sagt Hoppe. Und dafür fühlen sich die Billardfreunde nun gut aufgestellt. Damit sich künftig im Spiellokal neben den Routiniers des Vereins auch die Jugendlichen tummeln werden. rix

HintergrundKarambolage (Karambol): Im Bereich des Karambolage-Billard gibt es die Varianten freie Partie, Kaderpartie und Dreiband. Diese Varianten werden nur mit drei Kugeln gespielt, mit denen auf verschiedene Weisen ein Zusammenstoß (Karambolage) der drei Kugeln erzeugt werden muss.Pool-Billard: Pool-Billard wird mittels einer Spielkugel (weiße Kugel) und 15 nummerierten Kugeln gespielt. Ziel ist es, die Kugeln in den seitlichen Taschen zu versenken. Auch hier gibt es verschiedene Varianten. Die häufigste Version heißt "8 Ball". Dabei werden die Kugeln in zwei Gruppen unterteilt (beispielsweise halbe und volle Kugeln). Die schwarze Kugel mit der Nummer 8 gehört keiner der beiden Gruppen an, muss als letzte versenkt werden. rix

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