Vor dem Konzert Die Liebe, was denn sonst?

Saarbrücken · Oper, Operette und mehr: Ljiljana Winkler singt am Freitag im Theater im Viertel und erzählt hier, was sie plant.

 Ljiljana Winkler stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien und hat an der Hochschule für Musik Saar studiert. Immer wieder gibt sie Konzerte in Saarbrücken. Der Kulturverein KuBe sorgt dafür, dass sie regelmäßig hier zu hören ist. Am Freitag stellt sie ihr Programm „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da“ im Theater im Viertel vor.

Ljiljana Winkler stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien und hat an der Hochschule für Musik Saar studiert. Immer wieder gibt sie Konzerte in Saarbrücken. Der Kulturverein KuBe sorgt dafür, dass sie regelmäßig hier zu hören ist. Am Freitag stellt sie ihr Programm „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da“ im Theater im Viertel vor.

Foto: Aleksandar Arsenovic

„Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da“ ist Titel eines Programms, das die Sängerin Ljiljana Winkler am Freitag, 31. Januar,  19.30 Uhr, mit der Pianistin Stephanie Knauer im Theater im Viertel aufführt. „Die Idee dazu war, dem Publikum ein humorvolles Programm anzubieten mit stimmlich gesehen einem technisch hohen Anspruch“, meint Ljiljana Winkler im Vorgespräch. Außerdem beinhalte der Abend fast alle musikalischen Formen – Opern- und Operetten-Arien, alte Schlager oder Musical-Songs. Inhaltlich geht es – „um die Liebe, wie fast immer“, wie die Sängerin scherzt.

Die von ihr ausgedachte und mit Liedern ausgeschmückte Geschichte dreht sich um eine junge Frau, die sich nicht verlieben möchte, es dann doch tut und folgerichtig heiratet. Was dann passiert, soll aber bitte noch als Überraschung offen bleiben. „Jedes Lied passt exakt zu der Stimmung“, meint Ljiljana Winkler, die auch musiktherapeutisch arbeitet. Auf diesem Gebiet habe sie eine eigene Methode entwickelt, wie Patienten mit der Stimme ihre psychischen Störungen verarbeiten können. Vor allem arbeitet die Musikerin mit traumatisierten und sexuell missbrauchten Frauen. „Diese Frauen haben oft die Stimme verloren, sowohl stimmlich als auch von der inneren Stimme her. Sie haben die Fähigkeit verloren nein zu sagen und Grenzen zu setzen.“

Die Improvisation diene bei dieser Methode als Medium, um an die Traumata ranzugehen. Dabei haben ja schon nicht-traumatisierte Menschen oft Probleme damit, ihre eigene Stimme zu hören. Aber Ljiljana Winkler bestärkt auch die Traumatisierten, selbst zu singen. Wirklich unbegabt sei praktisch niemand: „Ich bin der Meinung, dass jeder singen kann. Ich habe selten erlebt, dass jemand die Töne gar nicht getroffen hat.“

Auf der Bühne zu stehen und zu singen, bringe natürlich noch mal ganz andere Anforderungen mit sich. Vor allem, wenn man das so wie Ljiljana Winkler macht, die ja auf ganz unterschiedliche Weise singt. „Ich möchte auf keinen Fall in nur eine bestimmte Schublade gesteckt werden“, sagt sie, die einst in Saarbrücken an der Hochschule für Musik Gesang studiert hat.

Ursprünglich stammt Ljiljana Winkler aus Bosnien, selbst würde sie sich aufgrund ihrer kroatischen und serbischen Wurzeln „ganz altmodisch“ als Ex-Jugoslawin bezeichnen. Nach ihrem Studium in Belgrad kam sie 2005 ins Saarland, wo sie fünf Jahre blieb und unter anderem am Staatstheater sang.

Auch heute, sagt sie, habe sie noch viele Freunde in Saarbrücken und komme immer wieder gerne hierher. Seit einiger Zeit lebt die Sängerin in Augsburg, wo sie an Universität und Musikhochschule unterrichtet. Mit Pianistin Stephanie Knauer arbeitet sie schon länger zusammen. Organisiert wird das Konzert vom Kulturverein KuBe – Kultur und Bewusstsein, der auch ein weiteres Konzert mit Ljiljana Winkler plant: Im Rathaussaal wird im Herbst ein Beethovenprogramm aufgeführt.

Karten zu 15/10 Euro an der Abendkasse im Theater im Viertel am Landwehrplatz.

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