In die Jahre gekommen Tagesthemen berichten über „teuren Verfall“ der riesigen Mensa an der Saar-Uni in Saarbrücken
Saarbrücken · Die Kosten für Instandhaltung und Sanierung des mehr als ein halbes Jahrhundert alten Mensa-Gebäudes auf dem Uni-Campus in Saarbrücken explodieren. Das berichtet die ARD. Von Sanierungsstau ist die Rede. Und überall soll es bröckeln. Was kostet die Rettung?
Allein der Speisesaal für die Studierenden ist gewaltig: Er bietet ihnen auf 3000 Quadratmetern Platz – die Mensa auf dem Campus der Saar-Universität in Saarbrücken. Ein in die Jahre gekommener Kunstwerk-Klotz „aus Beton, Holz und Glas“.
„Kunst für die Ewigkeit kann ziemlich teuer sein oder sie verfällt mit der Zeit“ – so führte ARD-Tagesthemen-Sprecher Helge Fuhst am Montagabend, 11. Juli, in den Beitrag von Landeskorrespondentin Brigitte Henkes über das mehr als 50 Jahre alte Gebäude ein. Eine Kurz-Reportage aus der Reihe „Tagesthemen mittendrin“, die sich mit dem Kunstwerk Mensa befasst, „zwischen wertvoller Architektur und teurem Verfall“.
Demnach sollen die Kosten für die Instandhaltung und Sanierung regelrecht explodieren, heißt es darin. Allein für den laufenden Betrieb müsse die Universität jährlich 500 000 Euro aufbringen. Nach Schätzungen müsste das Land 30 Millionen Euro aufbringen, um den trotzigen Koloss aus Stahlbeton am Rande des Campus’ zu sanieren, wie ihn die Reporterin in dem Bericht beschreibt. Viele Farben und Formen prägten die Mensa, die ein Koch gerade im Winter bei niedrigem Sonnenstand als lichtdurchflutet lobt.
Mona Schrempf, Tochter des damaligen Architekten Walter Schrempf, kommt ebenso zu Wort. Sie kämpft für den Erhalt der Mensa. Sie fordert in den Bericht eine „Rundum-Grundsanierung“. Leitungen für Wasser, Strom und Heizung müssten dringend erneuert werden.
Zuletzt sei immer nur „das Gröbste repariert“ worden. Architekten-Tochter Schrempf geht davon aus, dass ihr Vater schlichtweg sagen würde: „Es ist eine Sauerei, wie dieses Gebäude verkommen ist.“ Das Saarland sei gefragt, hier etwas zu tun. Weder Uni noch das Studierendenwerk könne die Kosten übernehmen. Sogar der Bund solle einspringen, wirft Schrempf ein.
Wie geht es mit dem Bau weiter, der von Rissen und undichten Fenstern gekennzeichnet sei? Der Wille zum Erhalt sei da, aber ein konkreter Plan liege bislang nicht vor. “So bröckelt die Fassade der Mensa weiter vor sich hin“ schließt die Journalistin.
Bereits im März hatte sich Mona Schrempf in der Saarbrücker Zeitung über den Zustand des Gesamtkunstwerkes geäußert. Damals schon sagte sie, dass ihr 1998 gestorbener Vater „völlig entsetzt“ darüber sei, in welchem Zustand die Mensa sich befinde.
Hier ist der Beitrag in der ARD-Tagesschau-Mediathek zu sehen.