Sommermusik Saarbrücker Sommermusik widmet sich Brahms

Saarbrücken · Längst ist es eine schöne Tradition, dass Thomas Altpeter, Chef der Saarbrücker Sommermusik, nicht nur das Thema eines jeden Jahrgangs vorgibt: Häufig liefert Altpeter obendrein Ideen zu einzelnen Konzerten seines Festivals und schlägt sogar ganz konkret bestimmte Werke vor.

Wie nun für den schlicht „Horntrios“ überschriebenen Abend am Freitag, 16. August, 20 Uhr in der Stadtgalerie. Im Mittelpunkt wird das Horntrio op. 40 von Johannes Brahms stehen, das sicherlich zu seinen farbigsten und klangprächtigsten kammermusikalischen Würfen zählt – eine Perle romantischer Tonkunst schlechthin.

Wen wundert es, dass es der eingefleischte Brahms-Fan Thomas Altpeter zu seinen Favoriten zählt und hier ins Gespräch brachte. Zumal Johannes Brahms zusammen mit Theodor Storm die von Altpeter auserkorene Doppelspitze der aktuellen Sommermusik bildet. „Das Horntrio hat Herr Altpeter gewünscht“, sagt der Saarbrücker Pianist und Komponist Jakob Raab, geboren 1995 – er hat die Koordination an dem Abend inne, der mit internationalen Musikern aufwartet. Erklärtes Ziel, so Raab: „Wir wollen Brahms‘ lyrische Seite zum Vorschein bringen.“

Der umtriebige Senkrechtstarter hat sein Rüstzeug an der Saar-Musikhochschule (HfM) bei Theo Brandmüller, Thomas Krämer, Jörg Nonnweiler, Arnulf Herrmann und in Karlsruhe bei Wolfgang Rihm, Ulrike Meyer und Christian Kemper erworben. Raab ist Inhaber des Saarbrücker Kulturförderpreises, Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und gewann den „We compose“-Wettbewerb des Bayrischen Rundfunks.

Die Probenarbeit und Leitung des Brahms‘schen Horntrios überlässt Jakob Raab nun freilich seinem erfahrenen Pianistenkollegen Andrej Jussow, Jahrgang 1982. Er stammt aus der Ukraine, ist in Karlsruhe Dozent für Klavier und Klavierkammermusik, bespielt internationale Podien und ist auf mehreren CDs verewigt. Mit Jussow musizieren Rafael Oliveros (Horn), der auch als Solist mit den Berliner Symphonikern arbeitet, und die amerikanische Geigerin Tiffany Kim. Eigenhändig in die Tasten greifen wird Jakob Raab dann bei Brahms‘ „Vier ernsten Gesängen“ op. 121, die an dem Abend in einer Version für Klavier und Cello erklingen. Partner am Cello ist Uriah Tutter, geboren 1992 in Jerusalem, bereits auf dem internationalen Konzertparkett unterwegs und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Wie bei seinen bisherigen Sommermusik-Gastspielen hat Jakob Raab für den „Horntrios“-Termin nun auch wieder komponiert, und auch hier spielte der Musikvorschlag von Altpeter eine gewichtige Rolle: „Adagissimo“ nennt Jakob Raab ein Horntrio aus eigener Feder, das sich „natürlich“ an dem Brahms‘schen, „aber auch an dem seinerseits an Brahms angelehnten Trio György Ligetis“ orientiere. „Das Horn ist ein eher träges Instrument, daher habe ich diese Gelegenheit genutzt, mich einem Tempo anzunähern, das ich samt seiner spezifischen Herausforderungen bisher eher vermieden habe“, so Raab. Ein zweites Raab-Opus, dessen Uraufführung ins Haus steht, heißt „Conspiracies“ für Cello und Klavier. „Die Komposition spielt mit verschiedenen Graden der instrumentalen Identität: Klavier und Cello nähern sich an, verschmelzen und stoßen sich ab“, erläutert der Urheber, der vorwiegend an Rechner und Laptop komponiert. Er legt großen Wert darauf, dass seine Musik „zugänglich“ bleibt.

Freitag, 16. August, 20 Uhr, Saarbrücker Stadtgalerie: „Horntrios“, mit Werken von Brahms und Jakob Raab. Der Eintritt ist frei.

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