Erhöhte Gebühren in Frankreich Conradt begrüßt kurzfristige Saarbahn-Regelung

Saarbrücken · Rückwirkend für die Jahre 2019 und 2020 fallen der Saarbahn fast doppelt so hohe Gebühren für die Nutzung der Trasse nach Saargemünd an als zuvor. Jetzt gab es eine vorübergehende Lösung für das Problem.

 Um nach Saargemünd zu kommen, nutzt die Saarbahn 800 Meter französisches Streckennetz.

Um nach Saargemünd zu kommen, nutzt die Saarbahn 800 Meter französisches Streckennetz.

Foto: BeckerBredel

Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt begrüßt die Entscheidung der SNCF, nun doch selbst die höhere Trassengebühr für die Saarbahn-Strecke bis Saargemünd für das Jahr 2019 zu übernehmen. Diese Gebühren für das Schienennetz wurden kurzfristig rückwirkend für 2019 und 2020 in ganz Frankreich erhöht. Für 2018 hatte die Saarbahn einen Betrag von rund 92 000 Euro für die Nutzung der Strecke zwischen Saarbrücken und Saargemünd gezahlt. Der rückwirkend für 2019 vorgesehene Betrag liegt bei rund 168 000 Euro. Diese enorme Erhöhung der Gebühren erfolgte ohne vorherige Information. „Im Sinne der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist es sehr zu begrüßen, dass die SNCF die anfallenden Mehrkosten für 2019 übernimmt“, sagt Conradt. Er habe sich gemeinsam mit seinem Kollegen aus Saargemünd, Bürgermeister Marc Zingraff, für den Erhalt des grenzüberschreitenden Betriebs der Saarbahn eingesetzt. „Wir haben in Richtung Berlin und Paris appelliert, die Strecke durch solche Beschlüsse nicht zu gefährden. Wir leben hier in einem über die Grenzen hinweg gewachsenen Siedlungsraum, viele Menschen arbeiten im Nachbarland und verbringen auch teilweise ihre Freizeit dort. Dafür brauchen wir dringend einen funktionierenden ÖPNV“, sagt Conradt.

Die Region Grand Est übernimmt die Zahlung der höheren Gebühren für das Jahr 2020 und übergangsweise bis 2025. Bis dahin soll eine neue Kooperationsvereinbarung in Hinblick auf die Saarbahn erarbeitet und abgeschlossen werden. Seit über zwanzig Jahren fährt die Saarbahn zwischen Saarbrücken und Saargemünd und nutzt dabei 800 Meter der französischen Eisenbahntrasse. Für diese Strecke fallen Gebühren an, deren Höhe über Jahre Gegenstand einer Diskussion war. Die letzte Vereinbarung über die Streckenentgelte wurde von den beiden Vertragspartnern 2017 unterzeichnet.

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