Zwölf lehrreiche Wochen in Argentinien

Saarbrücken. "Leben und arbeiten gehören in Argentinien eng zusammen." So fasst Dominique Zintel, eine Saarbrückerin, die vor 25 Jahren in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota geboren wurde, ihren dreimonatigen Aufenthalt in Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens, zusammen. Sie machte dort ein Praktikum in der deutsch-argentinischen Außenhandelskammer (AHK)

Saarbrücken. "Leben und arbeiten gehören in Argentinien eng zusammen." So fasst Dominique Zintel, eine Saarbrückerin, die vor 25 Jahren in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota geboren wurde, ihren dreimonatigen Aufenthalt in Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens, zusammen. Sie machte dort ein Praktikum in der deutsch-argentinischen Außenhandelskammer (AHK). Und sie lernte einen - aus ihrer Sicht - wichtigen Unterschied zu Deutschland kennen. Die Argentinier, die sich mehr als Europäer denn als Südamerikaner fühlten, sähen die Arbeit wie ihr ganzes Leben: eher entspannt und "nicht so verkniffen wie wir Deutschen", wie die 25-Jährige sagt: "Man überarbeitet sich nicht." Und das, obwohl viele Menschen mit ihrem ersten Job nicht genug Geld zum Leben und für die Altersvorsorge verdienten und daher eine zweite Stelle hätten. Für Studenten sei es im Übrigen "normal, einen Job zu haben". Man gehe entweder früh morgens zur Uni und dann zur Arbeit oder umgekehrt, berichtet die 25-Jährige. Natürlich gebe es auch Argentinier, die richtig viel Geld verdienten - nach Zintels Worten etwa so viel wie in Deutschland - aber ein Monatsverdienst von knapp 500 Euro sei in Argentinien keine Seltenheit. Zum Vergleich: Ein Hühnchen-Sandwich koste einen Euro. Mit einen solchen Gehalt könne man sich eine Wohnung in der Hauptstadt nicht leisten, sondern wohne weit außerhalb. Eine Fahrtzeit von zwei Stunden mit dem öffentlichen Bus von der Wohnung zur Arbeit sei in Argentinien keine Seltenheit. Sehr positiv bewertet Dominique Zintel den Dienstleistungssektor: "Sie können quasi alles bestellen und bekommen es dann gebracht, ob es eine Zigarette, 80 Sushi oder der Einkauf für einen Monat ist. Auch für die einstündige Mittagspause, die sie und ihre Kolleginnen und Kollegen in der AHK machten, konnte man frische Speisen wie Sandwiches, Pizza oder Salate bestellen und bekam die Sachen pünktlich gebracht - natürlich mit kleinem Preisaufschlag für den Bringservice. Auch wenn die Pause mal überzogen wurde, oder - anders als in Deutschland - sogar wichtige Arbeiten auf den folgenden Tag verschoben wurden: "Es hat immer alles geklappt", sagt die Saarbrückerin. Zum Schluss betonte Zintel, wie wichtig ein Auslandsaufenthalt sei, - als Vorbereitung auf den Beruf und als Erfahrung.

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