Zwischen Giftgefahr und Genießertipp

Weiskirchen · Pilze sind entweder gesundheitsfördernd oder -gefährdend – dazwischen gibt es nicht viel. Damit Hobby-Pilzsammler keine ungenießbaren Pilze in ihren Kochtopf schnibbeln, bietet der Naturpark Saar-Hunsrück spezielle Pilzexkursionen und Seminare unter Leitung von Experten an.

Essbar oder nicht: Das ist eine Frage, die viele Spaziergänger umtreibt, wenn sie Pilze auf ihren Touren sehen. Auf zahlreichen fachkundig geführten Pilzexkursionen sowie Seminaren können Naturpark-Bewohner und interessierte Naturliebhaber Pilze sammeln und dabei die Bestimmungsmerkmale der Speisepilze und deren giftiger Doppelgänger erfahren. Die Pilzreferenten des Naturparks Saar-Hunsrück geben Tipps zum Sammeln, informieren über die Gründe des Artenrückgangs und zeigen Schutzmaßnahmen für die Pilzflora in der Natur- und Kulturlandschaft im Naturpark auf.

Auf die Suche folgt Analyse

Im Anschluss an die Exkursionen findet jeweils eine Fundbesprechung statt. Die Pilzfunde werden nach Pilzarten sortiert, ihre Besonderheiten sowie Verwechslungsmerkmale werden aufgezeigt und erläutert. Umfassend wird über die Erkennungs-, Unterscheidungs- und Bestimmungsmerkmale der Pilzarten informiert.

Die alljährliche kostenlose Pilzberatungsstelle im Informationszentrum Weiskirchen hat bereits begonnen und findet jeweils dienstags und freitags, 17.30 bis 19.30 Uhr, und montags, 10.30 bis 11.30 Uhr, im Naturpark-Infozentrum am Wildpark in Weiskirchen statt.

Während der Naturpark-Pilzwochen können sich sowohl Einheimische als auch Touristen bei allen teilnehmenden Gastronomiebetrieben mit leckeren, gesunden und natürlich auch genussvollen Pilzgerichten während der Naturpark-Pilzwochen verwöhnen lassen.

"Frische Pilze sind lecker und gesund. Sie enthalten Kalzium, Magnesium und Spurenelemente - etwa Mangan, Zink und Selen -sowie zahlreiche Vitamine, wie B, C und D", sagt die Geschäftsführerin des Naturparks Saar-Hunsrück Gudrun Rau. Ihr Tipp: Wer Pilze sammelt und diese sicher genießen möchte, kann mit dem Naturpark-Pilzexperten auf den Pilzexkursionen Wissenswertes über Biologie, Ökologie, Bestimmungsmerkmale der Speisepilze und ihrer giftigen Doppelgänger erfahren", sagt sie. Für sie steht fest: "Die Leute können nach der Fundbesprechung eine Portion frischer, sortierter, verwertbarer frischer Speisepilze für eine schmackhafte Pilzmahlzeit mit nach Hause nehmen."

Ihr Tipp: Die Pilze werden geschützt, indem sie beim Ernten nicht einfach wild ausgerissen, sondern abgeschnitten werden. Unbekannte sowie ungenießbare Pilze sollten natürlich stehen bleiben. Auch sollten nur so viele Pilze geerntet werden, wie verarbeitet werden können. Beim Sammeln ist es nach ihrer Darstellung wichtig, dass die Pilze möglichst schonend geerntet werden.

Wichtig und wohlschmeckend

"Pilze sind nicht nur ein kulinarischer Genuss, sondern haben auch eine große ökologische Bedeutung in vielen Ökosystemen. Sie liefern den Bäumen lebenswichtige Nährstoffe, helfen organisches Material abzubauen und sind Nahrung für heimische Tiere", erläutert Gudrun Rau.

Weitere Informationen gibt es während der Beratungszeiten unter Telefon 3 64 45 79.

www.naturpark.org

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