Zwischen Gefühl und Geschäft
Saarbrücken · Am kommenden Montag wird der Christkindl-Markt eröffnet. Bis zum 23. Dezember dauert er. Der Markt locke nicht nur Menschen aus der Region, sondern aus ganz Deutschland nach Saarbrücken, weil er eine einmalige Attraktion habe, sagt der Verkehrsverein.
Die Buden mit den bunten Sachen, Essen, Getränke - all das sei zwar wichtig für einen Weihnachtsmarkt, sagt Norbert Winter. Aber all das sei "austauschbar". Was der stellvertretende Vorsitzende des Saarbrücker Verkehrsvereins meint: Das alles gibt es in vielen Städten. Den "Fliegenden Weihnachtsmann" gebe es aber nur auf dem Christkindl-Markt in Saarbrücken . Und weil deshalb nicht nur Einheimische, sondern viele Touristen in die Stadt strömen, soll das auch so bleiben.
Zumindest bei den kommenden drei Märkten, also bis 2016. Sparkasse Saarbrücken , die Saarland-Versicherungen und die Landesbausparkasse haben das nötige Geld zugesichert, das es dem Verkehrsverein als Veranstalter des Christkindl-Markts ermöglicht, den Vertrag für die "Hochseilakrobatik" zu verlängern. Das hat Verkehrsvereins-Geschäftsführer Alexander Hauck offiziell mitgeteilt. Auch der Hauptsponsor, Energie Saar-Lor-Lux, bleibt dabei.
Dessen Marketingchef Stefan Eichacker begründet das Engagement des Unternehmens damit, dass der Christkindlmarkt mehr sei als "Essen, Trinken, Friede, Freude, Eierkuchen". Der Markt sei "einzigartig". Das wiederum, erklärte Hauck, liege daran, dass man nicht nur aufs Geschäftemachen setze. "Das hat mit Emotionen zu tun, nicht nur mit Geschenke kaufen", sagte er.
Der Verkehrsverein habe den Start des Marktes auch bewusst auf die Zeit nach dem Totensonntag (23. November) gelegt, betonte Hauck. Dass man die Hütten auf dem St. Johanner Markt schon vor dem Primeurfest, das dort heute steigt, aufgebaut habe, sei aus organisatorischen Gründen nicht anders machbar gewesen.
Das Besondere in Saarbrücken sei nicht nur der Weihnachtsmann im Schlitten und der Engel auf der Wolke darunter auf dem armdicken Hochseil. Es gibt auch einen Nikolaus am 6. Dezember und ein Christkind . In diese Rolle schlüpft in diesem Jahr Selina Semeraro. Die 23-Jährige, die Literaturwissenschaft und Slawistik studiert, wurde durch eine Abstimmung im Internet ausgewählt. Zehn Mal wird die junge Frau, die mitten in Saarbrücken wohnt, auf dem Christkindl-Markt zwischen St. Johanner Markt und der Europagalerie unterwegs sein.
Das Saarbrücker Christkindl sei das Gegenstück zum "Fliegenden Weihnachtsmann". Der eine begeistere die Menschen in luftiger Höhe, Selina Semeraro zeichne sich dagegen durch ihre Bodenständigkeit aus.
Bodenständig ist auch das Sortiment der "made in saarbrigge"-Produkte, das in diesem Jahr unter anderem durch "Uff da Schnerr"-T-Shirts und Tierspielzeug erweitert wird.