Zwischen Barbies und Zinnsoldaten

Manderen · Teddybären im Hexenturm und Videospiele im Damenturm: Auf Schloss Malbrouck werden Spielzeuge aller Epochen im historischen Ambiente gezeigt. Über 400 Ausstellungsstücke laden zu einer Zeitreise durch die Welt der Spiele ein.

 Die Ausstellung zeigt Spielzeuge aller Epochen: Das Puppenhaus „Kaleidoscope House“ wurde 2001 von der amerikanischen Künstlerin Laurie Simmons und dem Architekten Peter Wheelwright entworfen. Foto: Les Arts Décoratifs

Die Ausstellung zeigt Spielzeuge aller Epochen: Das Puppenhaus „Kaleidoscope House“ wurde 2001 von der amerikanischen Künstlerin Laurie Simmons und dem Architekten Peter Wheelwright entworfen. Foto: Les Arts Décoratifs

Foto: Les Arts Décoratifs

Teddybären, Modellautos, Videospiele, Lego und Playmobil: Wo einst Ritter und Burgfräulein lebten, kommen Kinder und Spiele-Liebhaber auf ihre Kosten. Das restaurierte Schloss Malbrouck im lothringischen Manderen zeigt bis zum 14. Dezember die Ausstellung "Die Kunst von Spiel und Spielzeug". Sie veranschaulicht, dass Spiele schon immer wichtiger Bestandteil des Lebens waren, sei es, um zu lernen, zum Zeitvertreib oder um in eine Fantasiewelt abzutauchen.

Mit über 400 Ausstellungsstücken aus privaten Sammlungen und Leihgaben namhafter Museen, wie beispielsweise des "Les Arts Décoratifs" in Paris und des rheinischen Landesmuseums in Trier, begeben sich die großen und kleinen Besucher im Château de Malbrouck auf eine Zeitreise durch die Welt der Spiele.

Von ersten Püppchen aus dem Mittelalter, die bis ins 13. Jahrhundert zurück datieren, über Zinnsoldaten aus dem 19. Jahrhundert bis hin zu Barbiepuppen, findet man alles zum Thema Spiele und Spielzeug. Dabei erkundet man gleichzeitig das gesamte Schloss, denn die Spielzeuge sind thematisch in den einzelnen Zimmern des Gemäuers ausgestellt. Vom Laternenturm aus, in dem wie in einem großen Kinosaal Trickfilme laufen, betritt man über eine Wehrmauer den Hexenturm, wo Teddys und die Helden der Kindheit wie beispielsweise Tim und Struppi und Nils Holgersson zu bestaunen sind.

Weiter geht es in den Kahlfelsenturm, in dem fröhlich eine Modelleisenbahn ihre Runden neben Kreuzfahrtschiffen und Kampfjets dreht. Im Hauptgebäude halten Puppen aus dem 19. Jahrhundert ein Kaffeekränzchen mit den Barbies der Neuzeit. Aber auch den Videospielen ist ein eigener Raum im Damenturm gewidmet, hier kann man selbst Nintendo spielen. Am Ende des Rundgangs laden dann Brettspiele, Tischfußball und Billard zum Spielen ein, und kleine Ausschnitte aus Trickfilmen lockern den Museums-Charakter in den Ausstellungsräumen auf.

Einziges Manko ist, dass diese nur auf Französisch sind, ebenso wie die meisten Beschreibungen. Ein deutscher Audioführer ist aber geplant, und man kann auch geführte Rundgänge auf Deutsch buchen. Für Schulen und Kitas werden eigens Workshops angeboten, und es stehen Gruppenräume zum Basteln und Spielen zur Verfügung.

Auch Familie Brunner aus Saarlouis besuchte das Château de Malbrouck nach einem kurzen Stopp an der nahegelegenen Saarschleife. "Das Schloss lohnt einen Ausflug für die ganze Familie. Unseren Töchtern haben die Puppenhäuser und Lego-Modelle besonders gut gefallen, und wir genießen die Lage im Grünen mit den Picknickplätzen", erzählt Vater Brunner. Als besonderer Höhepunkt öffnet das Schloss seine Pforten für das Hüttenfest ("Cabanes des Pitchounes") am 24. und 25. Mai.

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Auf einen BlickApril, Mai, September-Dezember: Mo 14-17 Uhr, Di-Fr 10-17 Uhr, Wochenende und Feiertage 10-18 Uhr.Juni, Juli, August: Mo 14-18 Uhr, Di-Fr 10-18 Uhr, Wochenende und Feiertage 10-19 Uhr.Eintritt: Erwachsene 7,50 Euro, reduziert 6 Euro. Familienticket 13 Euro. Kinder unter 16 Jahren: kostenlos. redchateau-malbrouck.com

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