Zwischen Abschied und Neuanfang

Völklingen · Die Handballer der HSG Völklingen haben am Sonntag mit 22:23 gegen den HV Vallendar verloren. Für die HSG war es das vorerst letzte Heimspiel in der Oberliga – verbunden mit einem emotionalen Abschied von einigen Spielern.

Die Handballer der HSG Völklingen waren nah dran. Viel hat am Sonntag nicht gefehlt, um im letzten Oberliga-Saisonspiel vor heimischem Publikum einen versöhnlichen Abschluss zu feiern. Doch es reichte nicht. Die HSG, die nun in die Saarlandliga absteigt, verlor zum Abschluss gegen den HV Vallendar mit 22:23 (9:11).

"Wir hatten uns im Vorfeld viel für dieses Spiel vorgenommen. Es war uns wichtig, noch einmal vor eigenem Publikum zu gewinnen und uns in unserem letzten Heimspiel gut zu verkaufen", sagte HSG-Spieler Claude Dolic. Dass es für die Völklinger am Ende nicht für einen Punktgewinn gereicht hat, machte der zentrale Rückraumspieler an den ersten zehn Spielminuten fest. "Wir sind unkonzentriert gestartet. Deswegen haben wir das Spiel am Ende auch verloren", sagte der unzufriedene Dolic und übte sich in Selbstkritik: "Da waren sicherlich auch einige Fehler von mir dabei."

Für den Trainer der Völklinger, Berthold Kreuser, hatte die knappe Niederlage andere Gründe. "Dass wir schlecht hineinfinden, war zu erwarten, da die Verabschiedung von Marvin Mebus, Dominic Hawener, Simon Pytlik und Alex Dörr ein emotionaler Moment für uns war", sagt er zu den Spielern, deren Abgang feststeht: "Kein Wunder, wenn man sich jede Woche mehr als 15 Stunden sieht. Mir persönlich sind die Jungs auch sehr ans Herz gewachsen, mit allen Ecken und Kanten." Den Hauptgrund für die Pleite sieht Kreuser vielmehr in der zweiten Halbzeit. Denn direkt nach der Pause gelang es seinen Spielern, die Partie zu drehen und durch das Tor zum 12:11 von Kapitän Pascal Simon erstmals in Führung zu gehen. "Danach haben wir aber sofort wieder die falschen Entscheidungen getroffen. Nicht nur meine Spieler auf dem Platz, ich hatte auch kein gutes Händchen bei meinen Wechseln. Das wird in dieser Klasse eben sofort ausgenutzt. Da hatten wir wieder keinen freien Kopf. Ein Abklatsch der gesamten Saison", sagte Kreuser frustriert.

Zwar schaffte es die HSG in der Folge, den Spielstand immer wieder auszugleichen, doch eine erneute Führung sollte den Hausherren nicht mehr gelingen. Nach dem 20:22 der Gäste in der 56. Spielminute schaffte die HSG erst anderthalb Minuten vor Schluss den 21:22-Anschlusstreffer. Den darauf folgenden Ballbesitz wusste Stefan Baldus vom HVV jedoch zu nutzen und entschied das Spiel 30 Sekunden vor dem Abpfiff mit seinem Treffer zum 23:21 zu Gunsten der "Löwen".

Das einzig Positive, was Claude Dolic dem Spiel abringen konnte, war die gute Stimmung in der Halle. "Ich war froh, dass doch noch so viele Leute gekommen sind, und dass, obwohl wir absteigen" sagte der Franzose, der in der Winterpause vom AC Folschviller nach Völklingen gewechselt war. Sein Trainer freut sich zuerst mal auf die handballfreie Zeit: "Wir haben jetzt noch ein Spiel gegen Nieder-Olm. Danach geht es erst mal in Urlaub. Aber ich spüre auch schon, wie die Motivation für die kommende Saison in der Saarlandliga steigt. Das wird eine tolle Aufgabe für mich. Mein Kader besteht dann aus einer interessanten Mischung aus erfahrenen Spielern wie Pascal Simon oder Norbert Petö und jungen Talenten aus unserer A-Jugend-Bundesligamannschaft." In der Tabelle steht die HSG Völklingen mit 15:43 Punkten nach wie vor auf Platz 14. Bester Werfer der Partie war HVV-Spieler Oliver Lohner mit sechs Treffern. Für die HSG Völklingen traf Andreas Nonnweiler insgesamt fünf Mal.

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