Zweites Fernwärme-Gutachten: Preise sind in Ordnung

Saarbrücken. Freispruch für Energie SaarLorLux (ESLL): Das Unternehmen hat bei der Erhöhung seiner "durchschnittlichen Absatzpreise" für Fernwärme "zwischen dem Geschäftsjahr 2006 und dem Zeitraum 1. Januar bis 30. September 2009" lediglich die Preiserhöhungen weitergegeben, die ESLL selbst bezahlen musste - für "Energiebezug und Netznutzung"

Saarbrücken. Freispruch für Energie SaarLorLux (ESLL): Das Unternehmen hat bei der Erhöhung seiner "durchschnittlichen Absatzpreise" für Fernwärme "zwischen dem Geschäftsjahr 2006 und dem Zeitraum 1. Januar bis 30. September 2009" lediglich die Preiserhöhungen weitergegeben, die ESLL selbst bezahlen musste - für "Energiebezug und Netznutzung". Das heißt: für die Fernwärme, die ESLL vom Energie-Konzern GDF Suez bezieht, und fürs Benutzen der Fernwärmerohre, die ESLL von den Stadtwerken mieten muss.Zu diesem Ergebnis kommt das Gutachten eines Frankfurter Wirtschaftsprüfers, das ESLL gestern Nachmittag der Presse präsentierte. Es ist bereits das zweite Gutachten, das ESLL zu diesem Thema anfertigen ließ, um die Interessengemeinschaft Eschberger Fernwärmekunden (IEF) davon zu überzeugen, dass die Rechnungen für die Heizperiode 2008/09 korrekt sind.

Die IEF bezweifelt das. Rund 60 Bürger weigern sich seit Monaten, diese Rechnungen zu bezahlen (die SZ berichtete).

Das erste Gutachten über die umstrittenen Preise hatte ESLL bei einem Prüfer ihrer Wahl machen lassen. Worauf die Kunden ein zweites Gutachten verlangten - und diesmal den Prüfer selbst wählen wollten. ESLL ging darauf ein. Die Bürger nannten den Prüfer ihres Vertrauens. ESLL gab das Gutachten in Auftrag und bezahlte es. Einen "fünfstelligen Betrag" hat es gekostet - so viel verrieten ESLL-Vorstand Franz-Josef Johann und Prokurist Stefan Eichacker. Nach ihrer Auffassung beweist dieses Gutachten, dass die Preiserhöhungen, die den Bürgern so schwer im Magen liegen, "nicht aus der Luft gegriffen" waren, sondern durch den "dramatischen Anstieg" der Preise für Öl, Gas und Kohle erzwungen wurden. Denn der "Energiebezug" und die ebenfalls gestiegene Miete für die Rohre der Stadtwerke, so versicherte Johann, verursachen zusammen "weit über 90 Prozent" der Kosten, die ESLL weitergeben muss.

Johann versprach, ESLL werde das Gutachten "in den nächsten Tagen" allen jenen Kunden zuschicken, die ihren Rechnungen widersprochen haben - in der Hoffnung, dass auch sie nun "ihre Verpflichtungen erfüllen".

Für alle Fragen zur Fernwärme und zu den neuen Verträgen, die ESLL Ende November verschickte (die SZ berichtete), hat ESLL ein extra Service-Telefon eingerichtet: (0681) 5 87 48 00.

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