Die Formkurve von Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen ist eng mit Jens Kirchen und Athanasios Noutsos verknüpft. Beide kamen Ende August 2013 von Fußball-Regionalligist SVN Zweibrücken zu Oberligist Borussia Neunkirchen. Kirchen machte sein erstes Spiel am sechsten Spieltag (2:1-Sieg beim FC Wiesbach), Noutsos eine Woche später (0:0 beim FSV Salmrohr). Damals stand die Borussia auf dem zehnten Tabellenplatz. Beide gaben der Mannschaft auf Anhieb neue Qualität und Stabilität und hatten einen wesentlichen Anteil daran, dass sich Neunkirchen bis auf Platz fünf vorspielte.

An diesem Samstag, wenn die Borussia um 14.30 Uhr zum Spitzenspiel den Zweiten FSV Salmrohr empfängt, müssen beide zuschauen. Kirchen ist gesperrt, Noutsos fällt mit einem Innenband-Riss im Knie rund fünf Wochen aus. "Das ist schon seit vier Spielen sehr bitter für mich. Das war meine eigene Dummheit", gesteht der 25-jährige Kirchen: "Nachdem wir das erste Spiel nach der Winterpause mit 5:0 gegen den SV Mehring gewonnen hatten, war mein Gewissen ein bisschen erleichtert. Aber die zwei Niederlagen in Folge gegen Arminia Ludwigshafen (0:2, Anm. d. Red.) und FC Hertha Wiesbach (1:2) tun schon weh."

Für den pfeilschnellen, unermüdlichen Kämpfer beackerte zuletzt Yacine Hedjilen die Außenbahn - zwar stets bemüht, aber oft glücklos. Wer für Noutsos ins zentrale Mittelfeld rückt, ist noch unklar. "Es ist einfach eine Scheißsituation, dass wir beide ausfallen", meint Kirchen und ergänzt: "Aber ich denke schon, dass wir genug Qualität besitzen. Die jungen Spieler, gerade die, die bisher nicht so oft zum Einsatz gekommen sind, geben bei solchen Gelegenheiten alles und wollen zeigen, dass sie zu unrecht auf der Bank gesessen haben." Er "hofft und betet", dass die Jungen sich an die Vorgaben von Trainer Dieter Ferner halten: "Dann können wir gegen Salmrohr gewinnen."

Die vier Spiele andauernde Sperre handelte sich Kirchen in der Schlussphase des 1:1 bei der SG Betzdorf Ende November ein. Da ließ er sich auf Provokationen von Gegenspieler Dennis Noll ein. "Da fielen Ausdrücke, die der Schiedsrichter gehört, aber nicht geahndet hat. Meiner Meinung nach waren die schon eine Rote Karte wert", erinnert sich Kirchen, der sich mit Noll anschließend ein im Fußball durchaus verbreitetes "Tête-à-tête" lieferte: "Er ließ sich theatralisch fallen, obwohl ich nichts gemacht hatte, und ich bekam die Rote Karte wegen Tätlichkeit. Ich habe Noll danach angerufen und mich entschuldigt, aber er blieb bei der Version, dass ich ihm eine Kopfnuss gegeben hätte."

Wenige Minuten zuvor hatte damals übrigens auch "Saki" Noutsos Gelb-Rot gesehen, dem ein Wiesbacher Gegenspieler letzte Woche unglücklich gegen das Bein stürzte. Kirchen meint: "Das ist nicht meine Art, so etwas regele ich normal in Zweikämpfen."