Zwei Künstler mit harten MessernKampf gegen den Müll in der City

Saarbrücken. Der Schnitzereien-Stand der beiden Brüder Jan und Adam Dziemieszonek auf dem Christkindlmarkt, zieht die Blicke vieler Passanten auf sich. An ihren hölzernen Engeln, Madonnen, Weihnachtskrippen, Kreuzen und Räuchermännchen kann kaum einer vorbeigehen, ohne stehen zu bleiben und die aufwendigen Kunstwerke zu betrachten

Saarbrücken. Der Schnitzereien-Stand der beiden Brüder Jan und Adam Dziemieszonek auf dem Christkindlmarkt, zieht die Blicke vieler Passanten auf sich. An ihren hölzernen Engeln, Madonnen, Weihnachtskrippen, Kreuzen und Räuchermännchen kann kaum einer vorbeigehen, ohne stehen zu bleiben und die aufwendigen Kunstwerke zu betrachten.

Die Brüder stammen aus der polnischen Stadt Olesnica in Niederschlesien. Sie sind bereits zum neunten Mal auf dem Christkindlmarkt. "Das ist der einzige Weihnachtsmarkt, auf dem wir unsere Sachen anbieten", sagt Adam Dziemieszonek: "Der Organisator des Christkindlmarktes war damals auf der Suche nach Handwerkern und ist im Internet auf uns gestoßen."

Sie ließen sich nicht zweimal bitten, und da sie das Ambiente des Marktes schön finden, kommen sie auch jedes Jahr gerne wieder nach Saarbrücken. "Außerdem sind die Leute hier immer freundlich und nett. Dadurch macht die Arbeit noch mehr Spaß." Die polnischen Brüder bieten aber nicht nur ihre Ware zum Verkauf und zur Bestellung an.

Sie lassen sich auch gern bei der Arbeit mit den Schnitzmessern über die Schulter gucken. Das begeistere besonders Kinder, sagt der 50-jährige Adam Dziemieszonek. Er und sein drei Jahre älterer Bruder machen seit dreißig Jahren Kunst aus Holz. Beigebracht haben sich beide das Handwerk selbst.

"Mein Bruder ist gelernter Elektroniker, und ich bin Ökonom und Musiker", erzählt Adam, der früher leidenschaftlich Gitarre spielte. Beiden Brüdern habe das Handwerk aber immer gut gefallen.

"Irgendwann haben wir uns Beispiele angeschaut und einfach drauflosgeschnitzt. Wir haben immer wieder probiert und geübt. Früher war es einfach nur unser Hobby", sagt Adam.

Vor dreißig Jahren machten die Brüder ihr Hobby schließlich zum Beruf, gründeten eine Firma - und heute können sie von ihrer Kunst leben. "Im Handwerk lernt man aber nie aus. Vieles lernen wir durch die Arbeit dazu", erklärt Adam. An einer Schnitzerei sitzen die beiden meist tage- oder sogar wochenlang. Allein zwei Wochen arbeiteten die beiden an der größten Krippe, die sie an ihrem Stand anbieten. Sie ist etwa einen halben Meter breit und mit aufwendig geschnitzten Figuren verziert.

Auf dem Christkindlmarkt arbeiten die Brüder täglich von elf bis 21 Uhr. Das sei zwar anstrengend, aber es lohne sich. "Letztes Jahr war der Markt etwas besser besucht, aber es ist okay, und Spaß macht es auf jeden Fall", sagt Adam.

Im Anschluss an den anstrengenden Dezember in Saarbrücken wollen beide erst einmal Urlaub machen. Adam: "Nach einem ganzen Monat mit jeder Menge Arbeit und voller Konzentration haben wir uns das verdient." Nächstes Jahr wollen die beiden aber auf jeden Fall wiederkommen.

dziemieszonek.pl

Saarbrücken. Der Christkindlmarkt mit dem fliegenden Weihnachtsmann lockt viele Besucher an. Daher ist die Stadtverwaltung darauf bedacht, die City möglichst sauber zu präsentieren. Für die Mitarbeiter des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebs (ZKE) heißt das, fast täglich um 5 Uhr früh mit Besen und Kehrmaschinen in die City auszurücken, um sauber zu machen und die 430 City-Papierkörbe zu leeren.

Spätestens um 10 Uhr muss alles fertig sein, denn dann öffnet die Mehrzahl der Geschäfte. Ein Trupp, der sich um die Papierkörbe kümmert, bleibt auch nach 10 Uhr weiter vor Ort. Die ZKE-Mitarbeiter leeren die Papierkörbe bis zu fünfmal am Tag. "Und um herumfliegende Abfälle wie Becher, Verpackungen und Zigarettenstummel, um nur die Klassiker zu nennen, kümmern sich von 10 bis 18 Uhr zwei City-Reiniger", versichert ZKE-Sprecherin Judith Pirrot.

Auch auf dem Christkindlmarkt pickt ein speziell dafür eingesetzter Mitarbeiter von 14 bis 22 Uhr Abfälle auf und leert Papierkörbe. Am Freitag, Samstag und Sonntag sind dafür sogar zwei ZKE-Mitarbeiter abgestellt.

430 City-Papierkörbe

Zudem hat der ZKE für die Standbetreiber zwei Müll-Sammelplätze eingerichtet, damit die Standbetreiber nicht auf die Straßenpapierkörbe angewiesen sind. Die stehen also allein den Gästen zur Verfügung. Sobald die Geschäfte schließen und man mit einer Kehrmaschine in die Fußgängerzone kann, wird ab 19 Uhr zum zweiten Mal gereinigt. Die ZKE Mitarbeiter sind dann bis 22 Uhr in der Stadt unterwegs.

Und den Müll, den die Bürger zwischen 22 Uhr und 5 Uhr machen, entfernt ja dann die ZKE-Frühschicht.

Schwierig wird es für die Mitarbeiter des ZKE, wenn die Stadt sich derart mit Menschen füllt, dass das Fahrzeug, das die Abfälle aus den Papierkörben aufnimmt, nur noch extrem langsam vorwärtskommt. Auch wenn die Stadtreinigung ihre Einsatzplanung den städtischen Ansprüchen anpasst und zum Beispiel ihren Einsatz beim Late Night Shopping bis 24 Uhr verlängert, ist es in solchen Fällen manchmal einfach nicht mehr möglich, alle Papierkörbe rechtzeitig zu leeren. Dann könne das eine oder andere Gefäß auch mal überquellen, doch werde der Missstand sobald wie möglich behoben, versichert Pirrot.

Speziell in der Weihnachtszeit stellt der ZKE auf dem Weihnachtsmarkt zudem noch eine Vielzahl von Motivabfallbehältern auf und zusätzlich 20 sogenannte Festtonnen mit einem Fassungsvermögen von 240 Litern. al

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