Zwei Georgier in Saarbrücken

Saarbrücken · Am 21. Dezember erinnern Naira Glunchadze und Gregori Meschwelischwili bei einem Liederabend mit dem Titel „Der Intendant Hermann Wedekind“ an den früheren Staatstheater-Intendanten, Hermann Wedekind, der die beiden an die Saar holte.

 Sie ehren den früheren Intendanten des Saarländischen Staatstheaters Hermann Wedekind: die Georgier Naira Glunchadze (l.) und Gregori Meschwelischwili. Foto: Oliver Dietze

Sie ehren den früheren Intendanten des Saarländischen Staatstheaters Hermann Wedekind: die Georgier Naira Glunchadze (l.) und Gregori Meschwelischwili. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

"Hermann Wedekind hat Georgien geliebt, es war seine zweite Heimat", da sind sich Naira Glunchadze und Gregori Meschwelischwili sicher. Die Sängerin und der Pianist aus Georgien kannten den früheren Intendanten des Saarländischen Staatstheaters (SST), Hermann Wedekind, gut - war er es doch, der sie 1993 an das SST eingeladen hatte.

"Ich war schon 1987 Solistin am Theater in Georgien", erinnert sich Glunchadze. "Hermann Wedekind war häufig in Tbilisi, mehrmals im Jahr. Er war ein großer Fan des lyrischen und dramatischen Gesangs", berichtet die frühere Solistin des SST. "Ich hatte gerade 1992 den Grand Prix in Parma, der Heimat Verdis, gewonnen, und es war die Umbruchszeit in Georgien", sagt die zarte Frau mit der ausdrucksvollen Stimme: "Die Lebensumstände in Georgien waren damals sehr schwierig, ganz besonders für Musiker." Und so waren sie und Meschwelischwili dankbar und froh, als Hermann Wedekind sie nach Saarbrücken einlud. Nachdem Glunchadze im Mai 1993 vorgesungen hatte, wurde sie im Juni ins Ensemble aufgenommen. Trotzdem war es anfangs eine schwierige Zeit für die beiden. Sie sprachen kein Deutsch und hatten keine Wohnung. Eigentlich wären sie fast nach Georgien zurückgekehrt, aber dann lernten sie ihre Förderin, die Saarbrückerin Ruth Fronober, kennen. "Sie ist bis heute wie eine Mutter für mich", erklärt Glunchadze, die heute im Chor des SST singt. Auch der ehemalige Chorrepetitor des SST, Gregori Meschwelischwili, ist Fronober, die heute in Düsseldorf lebt, sehr dankbar. Die beiden Musiker werden am Samstag, 21. Dezember, in der Veranstaltungsreihe "Aus der Zeit" georgische Lieder vortragen. "Es sind Kunstlieder, aber auf der Basis von Volksmusik. Sie handeln von Poesie und der Liebe zur Heimat", erklärt der Pianist.

Termine der Veranstaltungsreihe "Aus der Zeit - Geschichte(n) und Musik zum Advent" am SST: an den Samstagen, 7., 14. und 21. Dezember, Mittelfoyer, jeweils 16 bis 17 Uhr: Samstag, 7. Dezember: "Die Entstehung des Hauses" mit Ursula Thinnes und Stefan Röttig sowie dem Posaunenquartett des Staatsorchesters.

Samstag, 14. Dezember: "Die wechselvollen 50er Jahre" mit Elfie Elsner und Ursula Thinnes und dem "Concertino für Flöte, Viola und Kontrabass" von Erwin Schulhoff. Samstag, 21. Dezember: "Der Intendant Hermann Wedekind" mit Holger Schröder und Brigitta Mathieu und georgischen Liedern von Naira Glunchadze und Gregori Meschwelischwili.

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