Zwei Favoriten schauen nach der Vorrunde zu

Saarbrücken · Den ganzen Winter haben sie darauf hingearbeitet. Am Sonntag ab 13 Uhr treffen die Fußballer der acht besten saarländischen Hallenmannschaften beim Masters-Finale in der Saarlandhalle in Saarbrücken aufeinander.

 2086 Zuschauer feuerten im vergangenen Jahr in der Hermann-Neuberger-Halle in Völklingen ihre Mannschaften an. Am kommenden Sonntag findet das Masters-Endturnier erstmals in der Saarbrücker Saarlandhalle statt. Dort gibt es 3297 Sitzplätze. Foto: Wieck

2086 Zuschauer feuerten im vergangenen Jahr in der Hermann-Neuberger-Halle in Völklingen ihre Mannschaften an. Am kommenden Sonntag findet das Masters-Endturnier erstmals in der Saarbrücker Saarlandhalle statt. Dort gibt es 3297 Sitzplätze. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Für zwei Favoriten wird das 22. Volksbanken-Masters des Saarländischen Fußball-Verbandes am Sonntag in der Saarbrücker Saarlandhalle nach der Vorrunde zu Ende sein. Die Auslosung ergab, dass mit Borussia Neunkirchen, Titelverteidiger FC Wiesbach und Röchling Völklingen die drei teilnehmenden Oberligisten in einer Gruppe sind - mit Saarlandligist SV Bübingen, der die Qualifikationswertung als Erster abschloss.

Bei der Favoritenfrage sehen die Verantwortlichen der Masters-Teilnehmer Neunkirchen vorn. Die Borussia erhielt bei einer Umfrage drei Stimmen. Je eine bekam Bübingen, der FV Diefflen, die FSG Schmelz-Limbach, Völklingen und Wiesbach.

Wie 2013 wird auf Kunstrasen mit Rundumbande gespielt. Beginn ist um 13 Uhr. Ausrichter Saar 05 hofft bei der Masters-Premiere in Saarbrücken auf eine ausverkaufte Saarlandhalle, die 3297 Sitzplätze bietet. Die FSG Schmelz-Limbach war die Überraschungsmannschaft beim Masters 2013. Sensationell zog der Verbandsligist ins Endspiel ein, dass er gegen den FC Wiesbach mit 2:3 nach Verlängerung verlor. Das entscheidende Tor zum 3:2 im Halbfinale gegen Saar 05 Saarbrücken erzielte Abdullah Daoud zwei Sekunden vor Schluss. Bitter: Bei dem Tor zog er sich einen Bänderriss im Fuß zu. Im Finale konnte Daoud nicht spielen. "Ich hoffe, dass mir das nicht wieder passiert", sagt der Offensivmann lachend. Er ergänzt: "Einige Hallenspieler des vergangenen Winters sind nicht mehr bei uns. Von daher haben wir nicht mit der Qualifikation gerechnet."

Daoud hofft, dass seine Mannschaft wieder gut mit der Außenseiterrolle umgehen kann: "Wie im Vorjahr hat uns eigentlich niemand auf der Rechnung. Vielleicht können wir wieder eine Sensation schaffen." Zum dritten Mal nach 2001 und 2011 hat sich die SVGG Hangard für das Masters-Endturnier qualifiziert. Und dies wird beim Saarlandligisten kräftig gefeiert. Der Masters-Sonntag beginnt für Spieler und Anhänger um 9 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück im Clubheim. Danach geht es mit Bussen nach Saarbrücken. "Drei Busse sind schon voll. Wir haben bereits mehr als 200 Tickets an unsere Fans verkauft, und es gibt nur noch wenige Restkarten. Eventuell wird es sogar noch einen vierten Bus geben", berichtet Hangards Vorsitzender Martin Bölk.

In der Halle will die SVGG für Stimmung sorgen. "Wir haben eine Choreografie in den Vereinsfarben schwarz und weiß geplant", verrät Bölk. Zur guten Stimmung auf den Rängen soll die Mannschaft beitragen. "Wir haben ausnahmslos gute Hallenspieler mit dabei, und ich hoffe, dass wir ins Halbfinale kommen", sagt Bölk. Als Vierter der Qualifikationswertung sicherte sich der dreimalige Masters-Sieger FV Eppelborn souverän ein Ticket für das Endturnier. "Nachdem wir beim ersten Turnier in Hasborn in der Zwischenrunde ausgeschieden sind, hatten wir damit nicht gerechnet", gibt Offensivspieler Mario Valtchev zu. Doch danach gewann der Saarlandligist drei Turniere.

Valtchev spielte bei allen sieben Turnieren, an denen der FV teilnahm. Der 21-Jährige sagt: "Mir macht es richtig Spaß in der Halle zu spielen. Das war schon in der Jugend so." 2012 schnupperte er mit Eppelborn schon mal Masters-Luft. Nach der Vorrunde war Schluss. "Das wollen wir diesmal besser machen", sagt Valtchev. Der FV hat Spieler, die wissen, wie es geht. Sören Recktenwald und Sebastian Kleer wurden wie Trainer Oliver Braue mit dem FC Wiesbach 2009 Masters-Sieger. Jens Schlemmer holte den Titel 2013 - ebenfalls mit Wiesbach. Riesengroß war der Jubel beim FC Hertha Wiesbach nach dem Masters-Finale 2013. Im Endspiel lag Wiesbach in der Verlängerung 0:2 gegen die FSG Schmelz-Limbach zurück. Am Ende siegte die Hertha 3:2 und holte sich ihren zweiten Masters-Titel nach 2009. "Diesen zu verteidigen wird aber verdammt schwer", sagt Trainer Helmut Berg: "Wir haben alles andere als eine leichte Gruppe und keine besonders gute Hallenrunde gespielt." Wäre der Oberligist als Titelverteidiger nicht gesetzt, hätte er die Qualifikation nicht geschafft. Dies lag aber auch daran, dass verletzte Spieler nicht zur Verfügung standen.

Auch beim Masters fehlen einige Stammkräfte. Valentin Solovej, Jan Stutz (beide Schulterverletzung) und Patrick Ackermann (nach Knieproblemen noch nicht fit) werden nicht dabei sein. Der Einsatz von Björn Recktenwald und von Carsten Ackermann ist fraglich. Maximaler Ertrag mit minimalem Aufwand - so hat sich Borussia Neunkirchen für das Endturnier qualifiziert. Der Oberligist nahm nur an vier Turnieren teil, gewann diese aber alle. "Wir wollten eigentlich gar nicht zum Masters", sagt Mittelfeldspieler Armend Haliti. Vielleicht war gerade dies das Erfolgsrezept. "Wir hatten einfach Spaß und keinen Druck", erklärt Haliti.

Die Borussia ist zum 15. Mal beim Masters dabei und mit dem SV Auersmacher damit Rekord-Teilnehmer. Betreut wurde die Mannschaft in der Hallenrunde statt von Trainer Dieter Ferner von Co-Trainer Edgar Weller. "Er hat das gut gemacht. Wir hatten Freiräume, aber wenn es nötig war, haben wir auch einen auf den Deckel bekommen", sagt Haliti und lacht. Er holte 2013 mit dem FC Wiesbach den Masters-Titel. Ein Sieg mit der Borussia ist für ihn kein Muss: "Wir wollen einfach den Tag genießen."Eine Hallenrunde mit Höhen und Tiefen erlebte der SV Röchling Völklingen. Bei den ersten drei Turnier-Teilnahmen verlor der Oberligist jeweils im Finale, bei den letzten zwei konnte er im Endspiel jeweils jubeln. "Wir haben das beste aus der Hallenrunde gemacht", sagt Offensivspieler Sammer Mozain: "Wir haben uns mit nur fünf Turnieren qualifiziert - und das, obwohl andere Mannschaften teilweise doppelt so oft im Einsatz waren."

In das Masters-Endturnier geht Völklingen ohne Druck. "Wir schauen einfach mal, was möglich ist. Wir haben ja leider die etwas schwerere Gruppe", erklärt Mozain. Einen Wunsch hat der Angreifer aber doch: "Wir hoffen, dass es besser läuft als im vergangenen Jahr." 2013 war Völklingen beim Endturnier in der heimischen Hermann-Neuberger-Halle als Mitfavorit gestartet. Doch Röchling schied punktlos nach der Vorrunde aus. Der SV Bübingen schwimmt auf einer Erfolgswelle. In der Saarlandliga steht die Mannschaft von Trainer Martin Peter auf dem vierten Tabellenplatz. In der Hallenrunde gewann sie die Masters-Qualifikationswertung. "Wir haben eine tolle Kameradschaft in der Truppe, weil wir uns fast alle schon sehr lange kennen. Ich denke, so einen Zusammenhalt wie bei uns gibt es selten", sagt Lars Breyer, der von SZ-Sportjournalisten und den Trainern der acht Masters-Teilnehmer zum besten Torwart der Hallenrunde gekürt wurde.

Beim Endturnier am Sonntag wird es Bübingen in der Vorrunde mit drei Oberligisten in einer Gruppe schwer haben. "Vielleicht ist diese Gruppe aber auch gut für uns. Niemand erwartet da etwas und wir können befreit aufspielen", sagt Breyer. Für ihn wird das Masters übrigens eine Premiere: "Ich war bislang noch nicht mal als Zuschauer dort." Zum zweiten Mal in Folge und zum dritten Mal insgesamt hat sich der FV Diefflen für das Endturnier qualifiziert. "Die Euphorie ist wieder riesengroß", sagt Kapitän Toni Jakic. Der Vorsitzende Sport, Ralf Jung, erklärt: "Wir haben schon 350 Karten verkauft. Unser Kontingent ist weg, wir suchen noch Tickets."

Sportlich will der Saarlandligist besser abschneiden als 2013, als nach der Vorrunde Schluss war. "Wir haben damals im ersten Spiel gegen Titelverteidiger Völklingen gewonnen. Vielleicht sind wir danach ein wenig abgehoben. Das soll uns nicht wieder passieren. Wir werden jeden Gegner ernst nehmen, auch wenn wir in der vermeintlich leichteren Gruppe sind", erklärt Jakic. Diefflen trifft auf drei "Unbekannte". "Weder gegen Hangard, Eppelborn noch gegen Schmelz-Limbach haben wir in diesem Winter bei einem Qualifikationsturnier gespielt", sagt Jakic.

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