Mit gerade mal 29 Jahren war Sven Uhrhan der jüngste Amtsleiter, der beim Regionalverband Saarbrücken je seinen Dienst antrat. Vier Jahre später zieht es den Chef des Amtes für Regionalentwicklung und Planung nun aus persönlichen Gründen in den Norden. Nach Angaben von Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD ) wird Uhrhan Dezernent in der Stadt Osterholz-Scharmbeck bei Bremen mit rund 30 000 Einwohnern. Der Wechsel ist zum 1. November geplant.
Umstrittenes Thema Windkraft

"Ich finde das sehr schade", sagt Gillo. Eine der Hauptaufgaben Uhrhans war die Flächenplanung für Windräder . Hier geht es darum, mögliche Standorte im Regionalverband festzulegen. Das Thema schlägt hohe Wellen. Umstritten ist der Mindestabstand der Windräder von den Häusern, der nun 800 Meter betragen soll. Dieses Projekt werde Uhrhan noch abschließen, erklärt Gillo. Die Entscheidung über die Windräder-Standorte fällt noch vor seinem Wechsel an diesem Freitag im Kooperationsrat des Regionalverbandes.

Nicht nur das Thema Windenergie habe der Amtsleiter gut gemanagt, meint Gillo. Akzente habe er auch beim Tourismus und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gesetzt sowie Fördergeld für ein Klimaschutzkonzept an Land gezogen. Weil auch noch die Wirtschaftsförderung und die Kultur zu diesem Amt gehören, müsse der Nachfolger oder die Nachfolgerin viele Qualitäten mitbringen, betont der Verwaltungschef.

Vor allem bei der Wirtschaftsförderung will Peter Gillo künftig Gas geben. Sein Ziel: deutsche und französische Kommunen sollen die Wirtschaftsregion und Gewerbegebiete im Ballungsraum gemeinsam vermarkten. "Dazu brauchen wir Strukturen", sagt Gillo. So hätten die Landkreise St. Wendel und Neunkirchen Wirtschaftsförderungsgesellschaften gegründet. Ob das auch im Raum Saarbrücken so komme, sei offen, erklärt Gillo. Wegen der großen Konkurrenz der Nachbarregionen sei eine bessere Zusammenarbeit aber erforderlich. Hier solle der neue Amtsleiter oder die neue Amtsleiterin Akzente setzen. Auch einen Chef fürs Gesundheitsamt sucht der Regionalverband. Denn Dr. Rainer Baltes geht Ende September in Ruhestand. Er habe die Angebote zur Vorbeugung von Herzkrankheiten und Schlaganfall stark ausgebaut, lobt Gillo. Das gelte auch für die "Frühen Hilfen" für Familien, die oft schon in der Geburtsklinik beginnen.

Muss die Kommunalaufsicht die Wiederbesetzung der beiden Posten wegen der Schuldenbremse nicht genehmigen? Gillo verneint das. Die Kommunalaufsicht habe den Haushalt und den Stellenplan genehmigt. Gillo verweist darauf, dass er vor einigen Jahren zwei Ämter zu dem Amt für Regionalentwicklung und Planung zusammengelegt und Geld gespart habe. Die Angebote für Senioren und Pflege habe die Verwaltung zudem im Gesundheitsamt konzentriert.