Zum Papst nach Polen

Saarbrücken · Insgesamt 400 junge Leute aus dem Bistum Trier – darunter rund 60 Saarländer – fahren in den kommenden Tagen zum Weltjugendtag im polnischen Krakau. Unter ihnen auch Til Groß aus Neunkirchen.

Der Koffer ist schon so gut wie gepackt, Schlafsack und Isomatte sind verstaut, die Geschenke für die polnische Gastfamilie besorgt. Mit einem saarländischen Kochbuch sowie Bildern aus Neunkirchen im Gepäck wird sich Til Groß aus Neunkirchen am Sonntag mit 16 deutschen und 31 brasilianischen Jugendlichen von Saarbrücken aus auf den Weg zum Weltjugendtag nach Polen machen. "Es ist meine erste Reise nach Polen, und ich bin schon sehr gespannt. Ich habe gehört, dass Krakau eine tolle Stadt sein soll", sagt der 16-Jährige. Insgesamt 400 junge Leute aus dem Bistum Trier - darunter rund 60 Saarländer - haben sich nach Angaben des Bistums für den Weltjugendtag in Krakau angemeldet.

Die übrigen Saarländer aus dem Bistum Trier brechen erst eine Woche später auf. Rund 1,5 Millionen Menschen werden zum diesjährigen Weltjugendtag , der von der katholischen Kirche seit 1985 jedes Jahr an einem anderen Ort der Welt veranstaltet wird, erwartet. "Ich freue mich besonders darauf, Menschen aus aller Welt kennenzulernen", sagt Til Groß, einer von acht Jugendlichen, die aus der Pfarrei St. Marien Neunkirchen mitfahren. Ein paar Brocken Polnisch hat er extra gelernt "Hallo, Tschüss, Entschuldigung. Aber es ist ziemlich schwer", meint er und hofft, sich mit Englisch und Französisch verständigen zu können. Mit im Bus der Saarländer sitzen auch 31 junge Brasilianer aus der Diözese Maringa. "Dort waren wir vor drei Jahren beim Weltjugendtag in Rio in Gastfamilien untergebracht", erzählt Kathrin Paszek, die als Ehrenamtliche die Gruppe begleitet und die Fahrt gemeinsam mit Jugendpfarrer Christian Heinz und dem Neunkircher Kaplan Tim Sturm organisiert hat. Die Kontakte haben gehalten, sodass man sich entschied, auch die Zeit in Polen gemeinsam zu verbringen. Zunächst werden die Jugendlichen zwei Tage im schlesischen Nysa (Neisse) zum Kennenlernen verbringen, anschließend in Gastfamilien in Dylaki bei Oppeln wohnen. Radtouren, Kajakfahren, Wandern, Kekse backen, aber auch Besuche bei alten und kranken Menschen stehen in diesen "Tagen der Begegnung" auf dem Programm. Auch werden die Jugendlichen das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz besuchen. "Ich denke, dass es wichtig ist, auch einmal dieses Vernichtungslager gesehen zu haben", sagt Groß.

Am 25. Juli fährt die Gruppe dann nach Krakau, wo tags darauf der Weltjugendtag offiziell eröffnet wird, der am 31. Juli - nach einer Nacht unter freiem Himmel - mit einem Gottesdienst mit Papst Franziskus endet. "Das Highlight ist, dass der Papst kommt", findet Groß. Weltweit haben sich fast 563 000 junge Christen als Teilnehmer registriert. Erwartungsgemäß kommen die meisten Pilger aus dem Gastgeberland Polen - sie sind unter den 187 Herkunftsländern mit knapp 172 000 Teilnehmern vertreten. Große Gruppen kommen auch aus Italien, Frankreich, Spanien und den USA. Aus Deutschland reisen fast 15 500 registrierte Teilnehmer an. Die Trierer Jugendlichen werden von Bischof Stephan Ackermann und Weihbischof Jörg Michael Peters begleitet. Während seines Besuchs in Polen wird Papst Franziskus auch den Wallfahrtsort Tschenstochau und das ehemalige deutsche Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besuchen.

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