Zum Auftakt gegen die Übermannschaft

Saarbrücken · Die Hinrunde lief nicht nach Plan. Die Zweitliga-Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken mussten einige Ausfälle verkraften, stehen nur auf Tabellenplatz fünf. Und gleich der erste Rückrunden-Gegner an diesem Sonntag, der 1. FC Köln, wird zum richtigen Prüfstein.

 Abwehr-Routinier Julia Leykauf gibt sich trotz der durchwachsenen Hinrunde der FCS-Frauen kämpferisch und sagt vor dem Spiel gegen Köln: „Wir können nur gewinnen.“ Foto: Merl

Abwehr-Routinier Julia Leykauf gibt sich trotz der durchwachsenen Hinrunde der FCS-Frauen kämpferisch und sagt vor dem Spiel gegen Köln: „Wir können nur gewinnen.“ Foto: Merl

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Die Saison hatte trotz einer 0:2-Auftaktniederlage gegen Titelfavorit 1. FC Köln gut begonnen. Denn in den nächsten drei Spielen folgten drei Kantersiege mit einer Bilanz von 14:0 Toren gegen Alemannia Aachen , den FFC Frankfurt II und den ETSV Würzburg. Die Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken hatten die großartige Form der Vorsaison in 2. Bundesliga scheinbar bestätigen können. Doch mit dem fünften Spieltag kam der Bruch. Erst setzte es eine 1:2-Pleite gegen den TSV Crailsheim, dann ein überraschendes 2:2 gegen den VfL Sindelfingen und ein 0:1 gegen die Zweitvertretung des FC Bayern München . Die restliche Hinrunde war ein Auf und Ab. Viele hatten Saarbrücken als zweite Macht hinter Köln gesehen, doch während Köln seiner Rolle gerecht wurde, überwinterte der FCS auf Platz fünf.

Was war passiert? "Wir haben da ein Problem, und das nennt sich Unbeständigkeit", sagt Abwehrspielerin Julia Leykauf: "Wir leben von unserer individuellen Klasse und unserem guten Passspiel. Doch wenn die äußeren Umstände mal nicht stimmen, dann spielt uns das nicht gerade in die Karten. Das darf aber für uns keine Entschuldigung sein, wir müssen das in den Griff kriegen." Und die Probleme wurden nicht weniger: Mit den längeren Ausfällen von Jacqueline De Backer, Sarah Schatton und Julia Leykauf brachen zeitweise die Eckpfeiler des Spielsystems weg. Der Abgang von Topstürmerin Schatton zum Jahresende ist hier noch nicht verrechnet. "Die Zukunft wird zeigen, wie wir das kompensieren können. Sportlich ist das möglich, doch menschlich ist das natürlich schwer", sagt Teammanager Winfried Klein.

Der FCS verpflichtete in der Winterpause schließlich Tesa McKibben vom ETSV Würzburg (wir berichteten). Die 23-jährige Amerikanerin soll die vakante Position im Sturm einnehmen und wird sie vermutlich neu gestalten - so stellt sie einen ganz anderen, technischeren Spielertyp als zuvor Stoßstürmerin Sarah Schatton dar. Klein: "Sarahs Weggang ist ein enormer Verlust. Lieber wäre es mir gewesen, Tesa zu Sarah und Lisa Mayer dazuzugewinnen", sagt Kapitänin Sabine Blank: "Ich erhoffe mir von Tesa, dass sie die Leidenschaft und ihren Torhunger beibehält und viele Tore erzielt. Sie ist ein Teil des Ganzen. Die Defensive der Konkurrenten wird Schwierigkeiten haben, sie aufzuhalten."

Um das neue Glied in das Saarbrücker System zu integrieren, hatte der FCS die Winterpause zu Verfügung. Als Tabellenfünfte startet die Mannschaft aus dem Mittelfeld in die Rückrunde - will sie die Hinrunde vergessen, braucht sie Ergebnisse.

Daher wäre ein Sieg zum Rückrunden-Auftakt an diesem Sonntag um 14 Uhr ein Signal an die Liga, gerade weil die erstplatzierten Kölnerinnen am Kieselhumes gastieren. Elf Siege aus elf Spielen ist die bisherige Bilanz des Tabellenführers. Ist der FCS denn bereit für den "Übergegner"? Julia Leykauf gibt die Antwort: "Wir sind vielleicht nicht die Favoriten, doch zuhause haben wir schon oft bewiesen, dass wir über uns herauswachsen können. Noch haben wir nichts zu verlieren, wir können nur gewinnen. Das werden wir zeigen."

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